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Tag 10: Cedar Wash Arch, Burr Trail, Wolverine Loop, Hells Backbone

Das heutige Aufstehen fällt uns sehr schwer. Als der Wecker um 6:00 Uhr klingelt, spüren wir die Anstrengung der letzten Tage in unseren Beinen. Da auch heute wieder eine ziemlich anstrengende und schwierige Wanderung vor uns liegt, kommen wir nur schwer aus dem Bett.

Nach dem Aufstehen packen wir unsere Rucksäcke. Heute benötigen wir unsere Wasserschuhe, Wechselkleidung und unsere Ellenbogen- bzw. Knieschoner, denn wir wollen in den Zebra Slot Canyon und dort müssen wir klettern und auch durch tiefes Wasser waten.

Nachdem wir uns in der Rezeption einen Kaffee und einen Tee besorgt haben, machen wir uns auf den Weg zur Hole-in-the-Rock Road. Auf dem Weg dorthin halten wir jedoch noch kurz an der Tankstelle, um uns dort einen Beutel Eis für die Kühlbox zu kaufen. Heute müssen wir nicht allzu weit auf der Hole-in-the-Rock Road fahren, denn nach etwa 8 Meilen erreichen wir schon den Trailhead zum Zebra Slot Canyon. Wir parken zunächst in einer Senke, an der der Halfway Hollow gelegentlich die Straße überspült. Das ist Matthias jedoch etwas zu unsicher nach den Regenfällen in den letzten Tagen. Wer weiß, ob unser Auto dann noch da steht, wenn wir nach einer Wanderung zurückkommen und hier eine Flashflood vorbeigezogen ist.

Also fahren wir den Wagen aus der Senke und parken in einer kleinen Nebenstraße neben einem Gatter. Anschließend packen wir unsere Sachen zusammen und wollen uns auf den Weg machen. Doch wir stellen fest, dass wir keine richtige Meinung haben, diese wahrscheinlich schwierige Wanderung zu machen. Insbesondere Matthias ist aufgrund von Blasen an den Füßen wenig motiviert. Also legen wir die Rucksäcke wieder in den Wagen. Jetzt müssen wir natürlich spontan umplanen, denn eigentlich war die Wanderung ja für heute fest eingeplant und wir haben unsere anderen Unterlagen im Motel.

Aber offensichtlich hatte Matthias schon gestern Abend keine richtige Lust auf den Zebra Slot Canyon, denn ihm fällt "spontan" eine Alternative für den heutigen Tag ein. Zunächst fahren wir die Hole-in-the-Rock Road etwa 5 Meilen zurück in Richtung Escalante. Bei Meile 3 biegen wir links auf die Cedar Wash Road ab. Gleich am Anfang müssen wir den Alvey Wash durchqueren. Dies war vor einigen Tagen nicht ohne weiteres möglich, da es dort geregnet hatte und ziemlich viel Wasser im Wash war. Heute geht es aber ohne große Probleme. Die Straße ist etwas sandig und hügelig, aber wir kommen gut voran.

Nach gut 3 Meilen erreichen wir den Trailhead. Wir parken unser Auto und machen uns auf den Weg. Da der Cedar Wash Arch nur wenige Meter entfernt ist, lassen wir unsere Rucksäcke und Getränke im Auto. Da wir nicht genau wissen wo sich der Arch befindet und auch kein Pfad oder ähnliches zu sehen ist, vertrauen wir unserem GPS und laufen querfeldein, was bei dem Gestrüpp etwas unangenehm ist. Die Orientierung erweist sich etwas schwieriger als erwartet, da der Arch sich nicht genau dort befindet, wo er in unserem GPS eingezeichnet ist. Und so dauert es etwa 20 Minuten bis wir endlich vor bzw. über dem Arch stehen.

Der Arch befindet sich unmittelbar unter dem Rand des Canyons. Der Fels sieht hier jedoch so glatt aus, dass wir uns nicht trauen, weiter hinunter zu klettern. Also schauen wir uns den Cedar Wash Arch nur von oben an. Hier jedoch von allen Seiten. Wir laufen am Canyonrand entlang und machen Fotos von beiden Seiten.

Nach etwa 15 Minuten machen wir uns wieder auf den Rückweg zum Auto. Dieses Mal ist der Weg wesentlich einfacher und wir erreichen nach wenigen Minuten unser Auto. Wir fahren zurück zur Hole-in-the-Rock Road. Hier angekommen fahren wir auch gleich die wenigen Meilen zurück zum Highway 12.

Wir folgen dem Highway 12 in Richtung Boulder und überqueren den sehenswerten Hogback. Da wir hier schon vor ein paar Tagen ausgiebig Fotos gemacht haben, als wir zum Cathedral Valley gefahren sind, kommen wir heute auch schnell voran. Ganz ohne Fotostopps geht es allerdings doch nicht. Dazu ist die Landschaft einfach zu faszinierend.

Nach etwa 40 Minuten erreichen wir Boulder, einen kleinen Ort etwa 27 Meilen nordöstlich von Escalante. Hier biegen wir rechts auf den Burr Trail ab. Zunächst ist die Straße asphaltiert und gut zu befahren. Die ersten Meilen sind noch nicht wirklich sehenswert, da wir an Feldern vorbei fahren. Doch dann bekommen wir allmählich die roten Felswände zu Gesicht. Wir befinden uns jetzt noch oberhalb des Canyons, doch die Straße windet sich die 140 m hinunten in den Long Canyon. Wir fahren an einigen Trailheads vorbei, an denen auch ein paar Autos parken. Hier ist wirklich einiges los. Nach den einsamen Wanderungen in den letzten Tagen, ist es ungewohnt "so viele" Anzeichen für andere Wanderer anzutreffen.

Unten im Long Canyon angekommen halten wir natürlich erst einmal an, um ausgiebig Fotos von den Felswänden zu machen, die sich neben uns erheben. Auch Hoodoo-ähnliche Formationen sind hier zu sehen.

Nach dem Long Canyon steigt die Straße wieder an. Oben angekommen endet dann auch die asphaltierte Straße, die nunmehr zu einer besseren Sandpiste wird. Von hier oben hat man einen fantastischen Blick auf die bunten Bentonite Hills. Wir folgen der Straße und nach wenigen Meilen sehen wir einen Abzweig zum Wolverine Loop. Diesen wollen wir auf dem Rückweg fahren, aber erst einmal möchten wir uns den restlichen Teil des Burr Trails bis hin zur Waterpocket Fold anschauen.

So folgen wir dem Burr Trail und können schon von weitem auf die Waterpocket Fold schauen. Die Zacken der Waterpocket Fold bieten immer wieder spektakuläre Ausblicke und wir müssen einige Male anhalten, um Fotos zu machen.

Nach etwa 31 Meilen erreichen wir den Eingang zum Capital Reef N.P. Kurz darauf passieren wir die Zufahrt zum Upper Muley Twist Canyon und können von weitem den Peek-A-Boo Arch sehen. Wir könnten auch zum Arch laufen, haben aber keine richtige Meinung dazu und machen daher nur schnell ein Foto von weitem.

Nach wenigen Meilen erreichen wir die Stelle, auf die sich Matthias schon den ganzen Tag gefreut hat. Die Waterpocket Fold fällt hier plötzlich steil ab und die Straße führt über viele Serpentinen hinunter ins Tal. Von oben haben wir einen tollen Blick auf die Switchbacks und hinunter ins Tal. Nachdem wir Fotos gemacht haben, möchten wir natürlich auch die Straße hinunter fahren. Von oben kann man gut sehen, ob ein anderes Auto entgegen kommt. Aber es gibt auf dem Weg hinunter auch genügend Stellen, an denen man einem anderen Auto ausweichen kann.

Die Fahrt hinunter macht viel Spaß. Wir wollen noch ein Foto der Switchbacks von unten machen, aber leider sind diese nicht so gut zu erkennen. Wir steigen also wieder ins Auto und fahren die Switchbacks nach oben. Oben angekommen machen wir noch einmal etliche Stopps, um die Waterpocket Fold zu fotografieren.

Nachdem wir den Capitol Reef N.P. wieder verlassen haben, biegen wir auf den Wolverine Loop ab. Dieser Rundweg führt über 28 Meilen durch ein sehr raues und landschaftlich interessantes Gebiet des Wolverine Canyons, durch einen versteinerten Wald. Die Straßenverhältnisse sind hier wesentlich schlechter als auf der normalen Straße. Wir müssen hier immer wieder auf Löcher in und Steine auf der Straße aufpassen. Zunächst fahren wir an gelblich-grünen Bergen vorbei und erreichen nach 14,5 Meilen den Trailhead zum Little Death Hollow. Hier soll es auch einen sehr schönen Slot Canyon geben. Da es aber mittlerweile 13:30 Uhr ist und für die Wanderung einige Stunden einzuplanen sind, muss dieser Canyon auf das nächste Mal verschoben werden. Nach wenigen Minuten erreichen wir einen weiteren Parkplatz, die Wolverine Petrified Wood Area. Hier halten wir kurz an und halten nach dem versteinerten Holz Ausschau. Dieses scheint sich offensichtlich nicht in der Nähe des Parkplatzes zu befinden und da wir nicht genau wissen, wie weit wir hier laufen müssen und ob sich das auch lohnt, beschließen wir, weiter zu fahren.

Im weiteren Verlauf wird die Straße immer schlechter, wobei man den Begriff "Straße" eigentlich nicht mehr verwenden kann, denn wir fahren jetzt ausschließlich in einem Flussbett. Wir überlegen schon, ob wir uns vielleicht an irgendeinem Abzweig verfahren haben, denn von einer Straße ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Aufgrund der Regenfälle in den letzten Tagen ist im Flussbett auch an einigen Stellen Wasser zu durchqueren und wir hoffen, dass die Zustände nicht schlechter werden und wir den ganzen Weg wieder zurück fahren müssen.

Kurz vor dem Ende des Loops steigt die Straße jedoch wieder an und wir fahren entlang der Bentonite Hills wieder einen Hügel hinauf. Oben angekommen treffen wir wieder auf den Burr Trail. Wir sind froh, hier wieder heil angekommen zu sein, denn bei der Fahrt durch das Flussbett war uns schon etwas mulmig.

Anschließend geht es den gleichen Weg durch den Long Canyon, den wir heute Morgen gefahren sind, zurück nach Boulder. Da wir nicht wieder auf dem Highway 12 zurück nach Escalante fahren wollen, beschließen wir, kurz hinter Boulder auf die Hell's Backbone Road abzubiegen. Landschaftlich haut uns diese Straße jetzt nicht so um. Wir fahren durch die Wälder des Dixie National Forest und müssen hier auf etliche Rinder und Rehe aufpassen, die an der Straße stehen und diese urplötzlich überqueren wollen. Die Straße steigt immer weiter an und wir müssen einen 3.000 m hohen Pass überqueren. Die Straße ist schmal und die Verhältnisse sind relativ schlecht. Interessant ist noch das Überqueren einer schmalen Brücke, aber ansonsten sind wir etwas enttäuscht. Wir haben auf der ganzen Fahrt auch nicht ein einziges Foto gemacht.

Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Escalante und fahren gleich zur Tankstelle, um uns bei Picadilly eine Double Layer Pepperoni Pizza zu kaufen. Die ca. 15 Minuten Wartezeit verbringen wir in der Tankstelle und schauen uns wie immer die ausgestellten Bücher und Postkarten an.

Mit der Pizza in der Hand fahren wir dann zum Prospector Inn, wo wir uns in der Rezeption noch etwas Eis besorgen, um es uns dann mit kühlen Getränken und der Pizza gemütlich zu machen. Zur Unterhaltung gibt es wieder einmal Baseball im Fernsehen.

Nach dem Essen müssen wir unsere Koffer packen, denn morgen verlassen wir schon wieder Escalante.


Der zehnte Tag in Daten:

Datum
7. September 2005

Motel
Prospector Inn , Escalante
Preis pro Nacht (2 Queen Beds): USD 63,27 = EUR 51,30

Sonstige Ausgaben
Pizza bei Picadilly Circus bar bezahlt

Entfernung
298 km

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