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Tag 2: Death Valley (Racetrack, Devils Golf Course) - Beatty

Schon um 4:30 Uhr klingelt der Wecker. Wir sind zwar noch etwas müde, denn die Nacht war sehr kurz. Trotz allem stehen wir schnell auf, denn heute haben wir ein volles Programm - wir wollen ins Death Valley und dort zum Racetrack fahren. Wir füllen schnell noch unsere Kühlbox mit dem Eis aus der hoteleigenen Eismaschine. Wenigstens dazu ist das Hotel gut. Schnell verlassen wir das Hotel, wirklich traurig sind wir darüber nicht. Noch einmal werden wir hier bestimmt nicht übernachten, da sind wir uns sicher. Wir hoffen nur, dass das nächste Hotel besser wird.

Gegen 7:30 Uhr machen wir uns dann auf den Weg. Die Straßen sind leer und wir kommen schnell voran. Nachdem wir Las Vegas verlassen haben, wird die Gegend jedoch ziemlich schnell eintönig und bald haben wir das Gefühl, so ziemlich allein unterwegs zu sein.

Während wir so fahren, merken wir jedoch, dass sich der Wagen seltsam fährt. Er rumpelt bei höherer Geschwindigkeit ziemlich und das Lenkrad wackelt. Wenn man etwas schneller fährt, kann man kaum in den Rückspiegel schauen. Wir überlegen noch kurz, ob wir den Wagen zurückgeben sollen, aber da wir jetzt schon so weit von Las Vegas entfernt sind, entscheiden wir uns dagegen. Wir haben schließlich einen ziemlich straffen Reiseplan und wenn wir jetzt noch einmal umkehren würden, würde dies die gesamte Planung durcheinander werfen. Wir schieben das Rumpeln und Wackeln auf eine Macke des Highlanders und fahren weiter.

Gegen 10:00 Uhr erreichen wir das Visitor Center in Beatty. Wir bezahlen den Eintritt von USD 20,00 und fragen nach dem Zustand der Straße zum Racetrack. Die Rangerin erklärt, dass dies mit 4WD und High Clearance möglich sein sollte. Zufrieden über diese Aussage machen wir uns auf den Weg.

An der örtlichen Tankstelle wird der Wagen schnell noch einmal aufgetankt. Dann telefonieren wir schnell noch mit Biancas Mutter. Wir informieren sie schnell über das Geschehen der letzten Tage. Dann geht es aber endlich los.

Wir fahren jedoch nicht direkt bei Beatty ins Death Valley, sondern fahren noch 56 km weiter nach Norden, um dann bei Scottys Junction Richtung Death Valley zu fahren. Wir wollen noch ein wenig die guten Straßenverhältnisse und das etwas höhere Tempolimit ausnutzen. Nach weiteren 40 km sind wir dann endlich im Death Valley.

Wir fahren vorbei an Scotty's Castle. Es ist schon verwunderlich an diesem Flecken Palmen zu sehen. Zeit zum Betrachten bleibt uns jedoch nicht, denn wir wollen schnell weiter. Kurz hinter dem Ubehebe Crater wird die Straße dann auch zusehends schlechter. Wir haben ja schon viel darüber gelesen, insbesondere dass man sich hier bei den spitzen Schottersteinen auf der Straße schnell einen Platten zuziehen kann. Wir überlegen noch kurz, ob wir es wirklich wagen sollen, doch Bianca will unbedingt zum Racetrack. Also geht es weiter. Langsam und vorsichtig geht es dann die Schotterpiste mit den scharfen Steinchen weiter und nach 32 km erreichen wir die Teakettle Junction.

Hierbei handelt es sich um eine Kreuzung mit einem Hinweisschild in Richtung Racetrack sowie Hunter Mountains. An dem Schild sind unzählige Teekessel angebracht, die Besucher gefüllt mit Münzen und persönlichen Andenken zurückgelassen haben. Das ganze sieht ziemlich witzig aus und wir halten kurz an, um ein paar Fotos zu machen. Dabei können wir dann auch sehen, dass es selbst hier Leute gibt, die auf die Kessel schießen müssen.

Doch dann geht es auch wieder weiter zur Playa. Nach weiteren 11 km erreichen wir dann den ausgetrockneten See, doch der Ort, der uns interessiert, soll sich am äußersten südlichen Ende befinden. Also fahren wir gleich bis zu diesem Punkt und packen unsere Rucksäcke. Wir überlegen kurz, ob wir den See betreten können, denn es befinden sich Hinweisschilder am See, dass Fußspuren für Jahre erhalten bleiben, wenn man in den nassen Sand tritt. Aber heute ist alles trocken. Und nach einem prüfenden Blick können wir feststellen, dass wir überhaupt keine Fußspuren hinterlassen. Leider waren nicht alle Leute so vorsichtig wie wir, denn einige "Idioten" mussten den See natürlich auch betreten als er nass war, was wir gut an den Fußspuren sehen können.

Wir machen uns also auf den Weg und können bald die ersten Moving Rocks sehen. Es ist wirklich faszinierend. Es sieht so aus, als würden sich die Steine wie von Geisterhand über den Sand bewegen und dabei ihre Schleifspuren hinterlassen. Wie diese Schleifspuren entstehen, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Es gibt eine Theorie, nach der die Steine bei durch Regen aufgeweichtem Boden durch den Wind bewegt werden sollen. Nach einer zweiten Theorie werden die Steine durch Wind auf vereistem Boden bewegt. Wir tendieren zu ersterer Lösung.

Wir laufen von einem Stein zum nächsten und können gar nicht mehr aufhören, Fotos zu machen. Die Zeit vergeht wie Flug und dabei merken wir auch nicht, dass sich der Himmel langsam zugezogen hat. Wir sind etwas verwundert, da wir bisher gedacht haben, dass es im Death Valley so gut wie nie regnet, und da wird es doch nicht etwa heute eine Ausnahme sein. Trotz allem gehen wir lieber zum Auto zurück, auch wenn wir uns nur schwer von den Moving Rocks trennen können. Wir fahren am See wieder Richtung Norden und halten noch einmal kurz am nördlichen Ende, um uns die Felsen, die wie eine kleine Insel mitten in der Playa liegen anzusehen.

Dann machen wir uns aber wieder auf den Weg zurück, was bedeutet, dass wir 43 km auf der Schotterstraße fahren müssen. Kurz nach unserem Aufbruch fängt es dann auch noch an zu regnen. Während wir zunächst große Bedenken haben, dass die Straße zu einer Schlammpiste werden könnte, in der wir dann irgendwie stecken bleiben könnten, merken wir, dass sich die Straße in nassem Zustand wesentlich leichter fahren lässt. So kommen wir schneller als erwartet nach ca. 45 Minuten am Ubehebe Crater an. Wir schauen kurz nach unseren Reifen, können aber nicht feststellen, dass uns irgendein Steinchen zum Verhängnis geworden sein soll.

Eigentlich wollen wir uns noch den Ubehebe Crater anschauen, doch es ist so regnerisch und vor allem windig, dass wir kaum die Autotür öffnen können, um ein Foto zu machen. Wir haben das Gefühl, wegzufliegen.

Unser nächstes Ziel ist der Devils Golf Course. Hierbei handelt es sich um eine riesige Fläche mit großen Salzkristallformationen. Leider liegt diese genau am anderen Ende des Parks. Als wir uns auf den ca. 110 km langen Weg machen, wird es auf einmal stockfinster und wir überlegen, ob wir jetzt auf eine Regenwand zufahren oder in Nebel. Es ist so dicht, dass wir kaum etwas sehen können. Aber es handelt sich weder um Regen noch Nebel, sondern um Sand. Wir sind mitten in einen Sandsturm geraten und wir haben das Gefühl, dass die Welt gleich unter geht. Uns ist ziemlich mulmig zumute und wir überlegen noch, ob es denn Sinn macht, weiter Richtung Devils Golf Course zu fahren. Denn zusätzlich zu den schlechten Sichtverhältnissen ist es so stürmisch, dass wir gar nicht aussteigen könnten. Zudem könnten wir auch keine Fotos machen, bei dem Sand wäre das tödlich für die Kamera.

Aber als wir endlich am Abzweig stehen und uns ärgern, dass es immer noch stürmt, ist der Sandsturm plötzlich genauso schnell wieder weg, wie er gekommen ist. Wir biegen also die kleine Zufahrtsstrasse zum Devils Golf Course ab und stehen kurze Zeit später inmitten der Salzkristalle. Es ist zwar immer noch ganz schön windig, aber das ist kein Vergleich zu dem Sandsturm, den wir eben erlebt haben.

Das Laufen zwischen den Salzkristallen stellt sich als ziemlich schwierig heraus, denn die Kristalle sind ziemlich scharfkantig. Man muss sehr aufpassen, um sich nicht daran zu verletzten. Wir laufen ein wenig zwischen den Kristallen umher und machen etliche Fotos.

Dann machen wir uns wieder auf den Weg zurück. Wir wollen uns noch die Sanddünen anschauen. Auf dem Weg dorthin entdecken wir einen kleinen Abzweig, eine Einbahnstraße mit dem Hinweis "Artists Palette". Hier können wir verschiedenfarbige Felsen bewundern. Leider versteckt sich die Sonne hinter dicken Wolken, so dass die Farben auf den Fotos nicht so gut zur Geltung kommen. Trotzdem bedauern wir es nicht, den kleinen Umweg gefahren zu sein.

Weiter geht es zu den Sanddünen. Auf dem Weg dorthin fahren wir durch ein Gebiet, das unter dem Meeresspiegel liegt.

Als wir an den Abzweig zu den Sanddünen bei Stovepipe Wells kommen und sich die Sonne immer noch nicht blicken lässt, entscheiden wir, nicht zu den Dünen zu fahren. Das Licht wird zum Sonnenuntergang wahrscheinlich auch nicht besser werden und auf schöne Fotos können wir nicht hoffen. Also fahren wir noch zum Salt Creek. Hier gibt es einen hölzernen Wanderweg an dessen Ende sich ein Pool befinden soll, in dem sich auch Fische befinden. Aber jetzt im September ist natürlich alles trocken und es sind keine Fische zu sehen. Also fahren wir weiter in Richtung Ausgang. Dieses Mal nehmen wir jedoch den Ausgang in Richtung Beatty. Kurz vor der Stadt sehen wir schon von weitem einen Truck quer über die Straße stehen, Polizei steht auch schon da. Der Truck hat versucht auf der nicht gerade breiten Straße zu wenden, da er scheinbar nicht in den National Park fahren wollte oder durfte und ist dabei in einem eher harmlosen Straßengraben gelandet. Da der Truck quer über die ganze Straße steht, denken wir schon, dass wir den ganzen Weg wieder zurückfahren und die Ausfahrt bei Scotty's Castle nehmen müssen, was einen Umweg von ca. 180 km bedeuten würde, als uns der Polizist zu sich ruft. Er meint, dass wir es mit unserem Wagen schaffen müssten, vorsichtig durch den Graben an dem Truck vorbeizufahren. Und zum Glück klappt es auch. Bevor wir jedoch nach Beatty fahren, biegen wir noch bei Rhyolite ab. Hier sehen wir einige "Geister" herum wandern. Leider ist es jetzt schon ziemlich dunkel, so dass wir beschließen, morgen noch einmal im Hellen vorbei zu schauen.

In Beatty checken wir dann im Motel 6 ein und beziehen unser Zimmer. Das Zimmer ist typischer Motel 6 Standard. Aber es ist sauber. Wir holen uns schnell noch ein wenig Eis, um kalte Getränke für den Abend zu haben. Das Abendessen besteht heute aus Pringles, die wir bei einem Baseballspiel im Fernsehen mit einer kalten Cola genießen.


Der zweite Tag in Daten:

Datum
6. September 2006

Hotel
Motel 6, Beatty
Preis pro Nacht (Standard 2 Full Beds): USD 58,85 = EUR 46,90

Eintritt
CVS/pharmacy in Las Vegas (Telefonkarte): USD 10,00 (bar bezahlt)
Death Valley: USD 20,00 (bar bezahlt)

Sonstige Ausgaben
Tanken bei Death Valley Nut & Candy Co. in Beatty: USD 23,65 = EUR 18,85

Entfernung
617 km

GPS-Track und Höhenprofil

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