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Tag 9: South Coyote Buttes, Red Toadstools

Um 6:00 Uhr klingelt wieder einmal der Wecker. Etwas mitgenommen von den letzten Tagen kommen wir daher nur schwer aus dem Bett. Nach der Dusche sind wir jedoch schon wieder munter und machen uns fertig für den heutigen Tag.

Die Kühlbox wird wieder mit Eis aufgefüllt und die Rucksäcke für die heutige Wanderung fertig gemacht. Nachdem wir alles ins Auto gebracht haben, gehen wir noch an die Rezeption, um uns einen Kaffee bzw. Tee zu besorgen. Danach geht es wieder auf den Highway in Richtung Paria Contact Station. Heute halten wir hier jedoch nicht an, sondern fahren weiter, um kurz danach auf die House Rock Valley Road abzubiegen.

Die Straßenverhältnisse sind sehr gut und wir kommen schnell voran. Am Wire Pass Trailhead sehen wir etliche Autos parken. Doch wir halten heute nicht hier an - wir wollen heute weiter. Es ist das erste Mal, dass wir diese Straße weiter fahren. Aber auch auf den nächsten Kilometern ist die Straße noch sehr gut. Nach ca. 27 km erreichen wir dann den Abzweig zum Lone Tree Reservoir. Ab hier wird die Straße, wenn man sie noch als solches bezeichnen kann, wesentlich schlechter. Hatten wir bisher noch festen Untergrund, so ist es jetzt fast ausschließlich weicher Sand. Uns wird schon wieder heiß und kalt und wir müssen an unser Erlebnis beim Red Canyon decken. Jetzt bloß nicht wieder stecken bleiben! Zwischen den Sandpassagen gibt es immer wieder felsige Stellen. Nach ca. 2 km wird die Straße immer hügeliger. Und nachdem wir einige kleine Hügel hinab gefahren sind, bei denen wir schon überlegen, ob wir den Hügel auch wieder hinauf kommen, wird uns das Ganze dann zu riskant und wir entscheiden uns dafür, den Wagen lieber zu parken und den Rest des Weges bis zum Trailhead zu Fuß zurückzulegen. Wir halten also an einer felsigen Stelle und stellen den Wagen an einen Baum in den Schatten. Bis zu unserem eigentlichen Ziel, dem Paw Hole Trailhead sind es noch 2,5 km, die wir nun zu Fuß gehen müssen. Der Weg ist unglaublich sandig und wir sinken bei jedem Schritt tief ein. So kommen wir nur langsam voran. Es ist zwar noch früh am Morgen, doch es gibt kaum noch schattige Plätze und wir kommen schon hier ganz schön ins Schwitzen.

Um 9:20 Uhr erreichen wir dann endlich den Paw Hole Trailhead.

Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir es bis hier niemals mit dem Auto geschafft hätten. Gleich am Trailhead befinden sich die Paw Hole Teepees.

Doch sie sollen nicht unser Ziel sein, denn wir wollen zu den Cottonwood Cove Teepees. Diese befinden sich ca. 7 km von hier entfernt. Wir machen uns also auf den Weg und gehen zunächst an den Paw Hole Teepees vorbei. War der Weg bisher schon sandig, so haben wir das Gefühl, dass es hier nochmals sandiger wird. Wir sinken beim Laufen sehr stark ein. Der Weg in Richtung Cottonwood Cove Teepees ist sehr hügelig und wir müssen ständig im tiefen Sand bergauf und bergab laufen. Und wieder einmal merken wir die anstrengenden Wanderungen der letzten Tage in den Beinen.

Nach einiger Zeit kommen wir zu einem Bergkamm. Hier müssen wir rüber! Schließlich ist das der kürzeste Weg zu den Cottonwood Cove Teepees.

Wir suchen uns also eine Stelle, die nicht ganz so hoch aussieht. Wir beginnen, den Berg hochzuklettern. Der Fels ist hier ähnlich wie an der Wave. Es gibt einzelne Schichten mit kleinen Absätzen, an denen man entlanglaufen kann. Wir laufen also auf so einem Absatz, als dieser urplötzlich aufhört. Weiter hochklettern geht nicht, da es zu steil ist. Es bleibt uns also nichts weiter übrig, als wieder den gleichen Weg hinunterzuklettern. Und hier beweist sich wieder einmal, dass das Hinaufklettern einfacher ist als das Herunterklettern. Als wir uns umdrehen, um wieder einen Weg hinunter zu finden, sieht das Ganze ziemlich steil aus. Das ist uns beim Hochklettern gar nicht so aufgefallen. Wir kommen ziemlich ins Rutschen, da der Absatz, auf dem wir laufen, ziemlich schmal ist. Hierbei sind die Rucksäcke und vor allem die Wanderstöcke ziemlich hinderlich. Wir müssen ständig die Rucksäcke ablegen und uns gegenseitig reichen, damit wir uns mit dem Rücken kräftig an den Felsen drücken zu können, um nicht abzurutschen. Und dann kommt auf einmal noch Biancas Höhenangst durch. Als wir einen weiteren Absatz hinunterklettern wollen, kommt Matthis ins Rutschen und rutscht auf seinem Allerwertesten den Berg hinunter und kann sich gerade noch so abfangen. Und jetzt soll Bianca hinterher. Matthias sagt zwar, dass er sie unten auffangen wird, doch Bianca bewegt sich kein Stück mehr. Nur mit etlichem Zureden von Matthias gelingt es dann endlich, Bianca zum Runterrutschen zu bewegen. Geschafft, wir sind unten. Doch eigentlich wollten wir ja über den Berg hinüber. Wir suchen uns eine andere Stelle. Hier ist kein Felsen, sondern eine Sanddüne, die wir nun hinaufsteigen wollen. Das wollten wir eigentlich vermeiden, da das Klettern im Sand sehr viel Kraft kostet. Mit einigen kleinen Pausen schaffen wir es dann den Weg hinauf.

Eigentlich hatten wir erwartet, oben schon die Cottonwood Cove Teepees sehen zu können, doch leider können wir das nicht. Wir sehen nur noch mehr Sand und noch mehr Berge. Von hier sind es noch ca. 5 km. Ganz in der Ferne (Zoom) sehen wir zwar Teepees, doch wir sind uns nicht sicher, ob das tatsächlich die Cottonwood Cove Teepees sind.

Mittlerweile ist es 11:00 Uhr und es ist sehr heiß. Schattenplätze gibt es so gut wie keine. Wir beschließen weiterzulaufen, haben aber immer die Uhr im Blick, denn im Dunkeln wollen wir nicht zurücklaufen.

Wir laufen weiter, bergauf und bergab durch den tiefen Sand und unsere Wasservorräte nehmen immer weiter ab. Jetzt ist es mittlerweile 12:00 Uhr und wir sind nicht wirklich vorangekommen. Den direkten Weg, den uns das GPS angezeigt, können wir nicht gehen, da wir dann direkt über einen hohen Berg klettern müssten. Also müssen wir um diesen Berg herumlaufen. Hier wird uns der Weg durch einen Zaun versperrt, bei dem wir erst einmal ein Gatter suchen müssen, durch das wir gehen können. Da das GPS immer noch ca. 4 km anzeigt, beschließen wir, wieder umzudrehen. Wir müssten noch ca. 4 km bis zu den Cottonwood Cove Teepees laufen und dann wieder 7 km zurück bis zum Paw Hole Trailhead. Anschließend noch 2 km zurück zum Auto. Auch wenn es uns schwer fällt, da das Ziel wirklich verlockend nah ist und wir uns immer die Bilder anschauen, die uns dort erwarten würden, drehen wir um und gehen zurück zum Trailhead. Der Weg fällt uns erstaunlicherweise leicht, denn jetzt geht es die ganze Zeit bergab.

Nun nehmen wir uns auch Zeit für die Paw Hole Teepees und erkunden diese ausgiebig. Wir legen einen Fotostopp ein und machen noch eine Pause, denn hier finden wir zwischen den Steinen endlich einmal Schatten.

Der Weg zum Auto ist noch einmal sehr anstrengend. Da der Weg sandig und die Landschaft hier auch nicht sonderlich aufregend ist, fallen uns die 2,5 km noch einmal sehr schwer, zumal wir mittlerweile auch kein Wasser mehr haben.

Um 13:40 Uhr kommen wir endlich wieder am Auto an. Wir haben zwar schön unter einem Baum geparkt, aber Schatten gibt es hier jetzt leider nicht mehr. Wir reißen erst einmal alle Türen auf und plündern die Kühlbox. Zum Glück ist das Eis noch nicht ganz geschmolzen und wir haben noch kalten Saft und Tonic Water.

Nachdem wir uns ein wenig erholt haben, geht es dann wieder zurück. Wir haben ein wenig Bedenken, ob wir die sandigen Hügel wieder hinauf kommen, doch zum Glück haben wir damit keine größeren Probleme. Gegen 14:00 Uhr erreichen wir dann endlich wieder die House Rock Valley Road und damit festen Boden unter den Füßen.

Wir fahren zurück in Richtung Wire Pass und können von der Straße die Berggruppe sehen, in der wir noch vor wenigen Minuten herumgeklettert sind.

Da es noch früh am Nachmittag ist, überlegen wir, ob wir am Wire Pass halten, um zum Buckskin Gulch zu laufen. Doch irgendwie sind wir ziemlich kaputt und haben keine Lust mehr auf große Wanderungen. Also fahren wir weiter und erreichen nach wenigen Minuten den Highway.

Auf dem Weg zurück nach Page kommen wir am Parkplatz zum Red Toadstool Hoodoo vorbei. Da wir ja gestern unseren Fotoapparat vergessen hatten und zurzeit kein weiteres Auto dasteht, halten wir an. Wir füllen unsere Flaschen auf uns packen die Rucksäcke. Wir achten jetzt natürlich ganz genau darauf, auch den Fotoapparat einzustecken. Er wir lieber gleich am Gürtel von Bianca festgemacht. Nach ca. 15 Minuten erreichen wir den Red Toadstool Hoodoo. Er ist schon ein alter Bekannter, wir waren bestimmt schon vier Mal hier. Wir machen etliche Fotos und es bricht wieder mal die Diskussion aus, von welcher Seite der Red Toadstool Hoodoo ein Gesicht hat. Aber na ja, das ist wohl Ansichtssache.

Wir schauen uns die anderen roten Hoodoos an. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass im letzten Jahr noch mehr Hoodoos hier waren. Es sieht alles irgendwie zerstört aus. Wir laufen dann auch noch um den Hügel herum zur zweiten Hoodoo-Gruppe. Diese hier sind ganz weiß. Auch die weiß-roten Lehmsandformationen faszinieren uns. Hier werden auch noch etliche Fotos gemacht.

Da wir uns mittlerweile eine Stunde zwischen den Hoodoos aufhalten, ist es schon 16:30 Uhr und wir machen uns auf den Rückweg. Zurück am Auto beschließen wir dann direkt nach Page ins Motel zu fahren. Nach ca. 35 Minuten kommen wir im Motel 6 an und springen erst einmal unter die Dusche. Danach fahren wir noch in die Stadt, um uns eine Pizza zu holen. Wir haben in einem Page Prospekt eine Anzeige von Little Ceasar's gesehen. Hier gibt es eine große Pepperoni Pizza für USD 6,00 und Pizzabrot für USD 1,00. Das wollen wir heute einmal ausprobieren. Aber zunächst finden wir die Pizzeria nicht. Wir fahren immer wieder um den Block und landen dann bei Strombolli's. Als wir schon so weit sind, unsere Pizza doch wieder hier zu holen, sehen, wir, dass Little Ceasar's genau gegenüber an der Tankstelle ist. Der Laden ist klein und eigentlich auch nicht sehr einladend. Aber wir wollen das Angebot einfach mal probieren. Wir geben also unsere Bestellung auf und haben anschließend noch ca. 20 Minuten Zeit zum Einkaufen. Wir fahren schnell noch zum Wal-Mart Supercenter, um uns ein paar Getränke, Kekse und Chips zu kaufen. Als der Einkauf erledigt ist, ist auch schon unsere Pizza fertig. Mit dem Einkauf geht es dann zurück ins Motel. Wir holen schnell noch ein wenig Eis für die Getränke und dann machen wir es uns auf dem Bett gemütlich. Beim obligatorischen Baseballspiel verspeisen wir dann unsere Pizza. Leider ist sie nicht ganz so gut wie erwartet. Vielleicht sollten wir doch lieber wieder ein paar Dollar mehr dafür ausgeben.

Nach dem Essen lesen wir noch die Reiseberichte für den morgigen Tag. Anschließend gehen wir heute mal zeitig schlafen, da wir morgen schon sehr früh aufstehen möchten.


Der neunte Tag in Daten:

Datum
13. September 2006

Motel
Motel 6, Page
Preis pro Nacht (Standard 2 Full Beds): USD 63,00 = EUR 50,41

Permits
Coyote Buttes South: USD 10,00 (USD 5,00 p.P.)

Sonstige Ausgaben
Tanken bei Maverik in Page: USD 44,16 = EUR 35,34
Pizza bei Strombolli's in Page: USD 14,26 (bar bezahlt)
Wal-Mart in Page: 2,46 (bar bezahlt)

Entfernung
186 km

GPS-Track und Höhenprofil

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