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Tag 3: Timpanogos Cave N.M., Bonneville Salt Flats

Als Bianca aufwacht kommt ihr irgendetwas komisch vor. Und ein Anblick auf die Uhr erklärt auch was. Es ist bereits 6:58 Uhr. Eigentlich sollte der Wecker um 5:20 Uhr klingeln. Aber der Wecker war auf werktags eingestellt. Und da heute Samstag ist, hat er eben nicht geklingelt.

Bianca springt gleich aus dem Bett und geht ins Bad. Kurz danach kommen auch Matthias und Viktoria. Viktoria ist auch schon wach und hat schon einmal den Frühstückstisch gedeckt. Um 7:20 Uhr wecken wir dann Antonia. Wir müssen uns ein bisschen beeilen, denn wir wollen um 9:00 Uhr die Wohnung verlassen.

Wir ziehen uns an und machen dann das Frühstück. Es gibt das, was wir gestern noch gekauft haben, nämlich Bran Flakes und Cornflakes und Toastbrot, Bagles oder Toasties mit Marmelade, Käse oder Creamcheese. Leider gibt es hier keinen Wasserkocher. Aber es gibt eine Kaffeemaschine mit Kapseln, die wir benutzen dürfen und es sind ausreichend Kapseln vorhanden. Also können wir uns auch Kaffee kochen. Die Kinder trinken Orangensaft.

Antonia hatte sich zum Frühstück Eier gewünscht. Also brät ihr Bianca noch zwei Spiegeleier. Es war gar nicht so einfach Eier zu finden. Im Supermarkt ist die Standardgrösse offenbar eine Packung mit 18 Stück. Aber wir haben zum Glück noch eine mit 6 Stück gefunden.

Um 8:00 Uhr sind dann alle angezogen und eingecremt, so dass wir frühstücken können. Es schmeckt auch alles ganz lecker und wir werden satt. Wir waschen noch schnell das Geschirr ab, während die Kinder ihre Rucksäcke packen. Schließlich müssen auch die Kuscheltiere mitkommen.

Um kurz nach 9:00 Uhr können wir dann die Wohnung verlassen. Wir machen uns auf den Weg zu der 21 km entfernten Timpanogos Cave. Wir haben hier eine Höhlentour um 9:45 Uhr gebucht. Die Karten haben wir bereits zu Hause gekauft. Als wir vor ein paar Wochen online geschaut haben, waren alle Tickets ausverkauft, jedenfalls für eine Gruppe mit 4 Personen. Aber eine Woche vor dem gewünschten Termin werden um Punkt 8:00 Uhr Ortstzeit weitere Tickets vergeben. Und so haben wir vor dem Rechner gesessen und die Tickets ergattert. Wir hatten Glück, denn innerhalb von 2 Minuten waren 3x 16 Tickets weg.

Wir Befüllen unsere Kühlbox mit Eis und Getränken. Außerdem packen wir noch ein paar Snacks ein. Dann bringen wir alles zum Auto und können los. Im Auto haben wir ein Navi, dass wir eigentlich gar nicht gebucht haben. Dieses ist aber wirklich gut und führt uns auch zum Park. Der Parkplatz ist schon recht gut gefüllt. Aber wir können noch einen Parkplatz für uns finden.

Wir gehen ins Visitor Center und zeigen der Rangerin unsere Tickets. Sie stellt uns noch ein paar Fragen, z.B. ob wir Kleidung tragen, die wir bereits in einer anderen Höhle getragen haben, was wir verneinen. Dann sollen wir uns draußen noch eine Sicherheitseinweisung von einer anderen Rangerin holen.

Wir gehen also nach draußen und zeigen der Rangerin unsere Tickets. Die Kinder lösen in der Zwischenzeit ihr Bingo, denn sie haben einen Ranger, einen Ranger Hut und die amerikanische Flagge entdeckt. Außerdem hängen an der Wand des Visiitor Centers riesige Fledermausohren, die die beiden natürlich noch ausprobieren wollen.

Danach gehen wir dann zur Rangerin. Sie nennt uns die Regeln für die anstehende Wanderung, nämlich dass wir auf dem Weg bleiben solle, keinen Müll wegschmeißen dürfen, keine Blumen pflücken dürfen usw. Außerdem gibt es auf dem Weg rot-gelb markierte Stellen. In diesen Zone ist die Gefahr groß, von herunter fallenden Steinen getroffen zu werden. Hier darf man nicht stehen bleiben und Pause machen. Außerdem wird uns noch erklärt, wie wir uns im Falle herabstürzender Steine zu verhalten haben.

Dann machen wir uns auf den Weg. Für die etwa 2,4 km haben wir noch 85 Minuten. Der Weg geht in Serpentinen ziemlich steil bergauf. Und wir sind froh, dass wir die Tour um 9:45 Uhr gebucht haben, denn jetzt ist es noch nicht ganz so warm und der Weg liegt größtenteils im Schatten.

Vom Weg aus haben wir auch einen tollen Blick auf die umliegenden Berge und in das Tal.

Trotzdem kommen wir ganz schön ins Schwitzen und außer Puste. Uns kommen auch immer wieder Ranger entgegen, die uns aufmuntern, dass wir z.B. schon die Hälfte des Weges geschafft haben oder dass der schlimmste Anstieg bereits hinter uns liegt. Wir kommen auch mit einer Frau ins Gespräch, die ein Namensschild trägt und eine hellblaue Karte um den Hals zu hängen hat.

Wir halten sie für eine Freiwillige, was sie aber verneint. Sie erklärt uns, dass das Timpanogos N.M. am 14. Oktober 2022 sein 100 jähriges Bestehen feiert und das jeder, der bis zu diesem Datum den Weg 100x gelaufen ist, eine Auszeichnung erhält. Deshalb würden hier so viele Leute mit den blauen Karten zu sehen sein. Sie selbst läuft den Weg seit einem Monat zwei Mal täglich und jetzt ist ihr 76. Mal.

Wir sind total erstaunt, wie man auf solch eine Idee kommt. Wir selbst sind total außer Pust und durchgeschwitzt und auch die Zeit hätten wir nicht. Aber Denise ist wahrscheinlich bereits Rentnerin.

Kurz vor dem Eingang zur Höhle gibt es noch eine Toilette, die wir nutzen sollen. Es ist lediglich ein Plumpsklo, aber heute nicht ganz so stinkig. Kurz danach sitzen wir dann auf einer Bank in einem Unterstand vor dem Höhleneingang. Wir sind komplett nassgeschwitzt, selbst der Rucksack ist nass. Aber wir liegen gut in der Zeit. Unsere Höhlentour startet erst in 20 Minuten. Also haben die Kinder noch Zeit, etwas in ihren Junior Ranger Heften zu bearbeiten.

Kurz vor 11:15 Uhr werden wir dann unsere Gruppe zusammengerufen. Wir müssen unsere Tickets vorzeigen und können dann in einen Vorraum der Höhle gehen. In der Höhle sind es nur 45° F (7° C). Daher ziehen wir uns alle noch Pullis bzw. Jacken an.

Wir sind mit 11 weiteren Personen in einer Gruppe. Unser Ranger heißt Trevor, kommt aus Missouri und hat Geologie studiert. Er erklärt uns die Regeln, die wir zu befolgen haben und dann kann es losgehen. Als erstes gehen wir in die Hansen Cave. Dies war die erste der Höhlen, die hier entdeckt wurde. Trevor erzählt uns die Geschichte der Entdeckung und dass sich hier auch ein Höhlensee befindet. Aber da es hier keine Tropfsteine gibt, gehen wir weiter.

Wir kommen in die Middle Cave. Dies ist die letzte der drei Höhlen, die entdeckt wurde. Hier können wir schon ganz tolle Formationen sehen und Trevor erklärt, wie sie alle heißen: Stalaktiten, Stalakmiten, Column usw. Wir können Fotos machen, sollen aber trotzdem versuchen, als Gruppe zusammen zu bleiben.

Es gibt auch Passagen, an denen es ziemlich eng oder niedrig ist. Hier müssen wir auf unsere Köpfe aufpassen und auch die Rucksäcke abnehmen, um nicht an die Tropfsteine zu kommen.

Dann kommen wir in einen Raum, in dem es ganz viele Flow Stones gibt. Diese sehen ein bisschen aus wie riesige Quallen, die übereinander sitzen. In diesem Raum möchte Trevor uns zeigen, wie der natürliche Zustand der Höhle ist bzw. wie die Entdecker ihn vorgefunden haben. Dazu schaltet er für einen kurzen Moment alle Lichter aus. Und es ist stockdunkel. Man kann wirklich keine Hand vor Augen sehen. Ein Albtraum, wenn man in einer Höhle wäre und die Batterien der Taschenlampe versagen. Deshalb soll man bei einer Höhlentour ja auch immer drei Lichtquellen dabei haben.

In der dritten Höhle sehen wir dann „The Heart“, ein Riesen-Stalaktit, der zwei Tonnen wiegt. Wir kommen noch an einer Formation vorbei, die Karamell Wasserfall heißt. Und tatsächlich sehen die Steine so aus, als wären sie mit Karamellsoße überzogen.

Kurz danach ist die Tour dann auch vorbei und wir gehen wieder nach draußen. Dort schlägt uns auch gleich wieder die Wärme entgegen, so dass wir unsere Pullis ausziehen können. Wir schreiben uns noch in das Gästebuch ein und dann geht es den Weg wieder nach unten.

Runter ist es natürlich wesentlich einfacher. Es geht nur ganz schön in die Knie. Aber wir können mit den Wanderern mitfühlen, die uns keuchend entgegen kommen.

Um 13:00 Uhr sind wir wieder unten am Visitor Center. Wir schauen uns noch ein bisschen die Ausstellung an.

Dann geben die Kinder ihre Junior Ranger Hefte ab. Die Rangerin kontrolliert alles. Eine Sache haben wir nicht ganz richtig gemacht, aber die Rangerin befindet unsere Antwort auch für gut. Die Mädchen bekommen ihr Abzeichen und legen den Schwur ab. Das klappt auch richtig gut. Der Englischunterricht scheint sich positiv auszuwirken. Die beiden stempeln dann noch ihre Junior Ranger Hefte.

Anschließend gehen wir wieder nach draußen. Die beiden wollen noch einmal zu den Fledermausohren gehen. Dieses Mal haben wir ein bisschen mehr Zeit und können uns auch die Tafeln durchlesen. Man soll hier testen, ob man mit großen Ohren besser hören kann. Und tatsächlich ist es möglich, aus größerer Entfernung geflüsterte Worte zu verstehen.

Dann machen wir noch ein Foto der beiden Junior Ranger vor dem Parkschild. Als das erledigt ist, gehen wir zum Auto. Wir trinken etwas Kühles und nehmen uns auch Getränke mit nach vorn. Dann geht es auf die Fahrt zur nächsten Station. Diese ist etwa 2 Stunden von hier entfernt.

Die Fahrt ist relativ unspektakulär. Zuerst fahren wir auf der I-15 und I-215. Danach über die UT-201 zur I-80. Diese führt am Großen Salzsee vorbei und später an Salzflächen. Es es ziemlich faszinierend zu sehen, wie die Luft flimmert und es so aussieht, als wäre die Salzfläche tatsächlich Wasser.

Die Landschaft verändert sich kaum und so fahren wir fast 95 Meilen nur geradeaus. Irgendwann kommen wir am Tree of Utah vorbei, einem 27m hohen Kunstwerk mitten im Nirgendwo. Leider kann man hier nicht anhalten. Wir können nur ein Foto aus dem Auto heraus während der Fahrt machen. Bei dem Utah Tree handelt es sich um einen Baum, an dem vier Eier hängen. Einige Eier sind bereits auf den Boden gefallen und zerbrochen.

Kurz vor der Grenze zu Nevada biegen nach rechts ab. Hier geht es zum Bonneville Speedway. Wir überlegen kurz, ob wir falsch sind, denn eigentlich wollen wir zu den Bonneville Salt Flats und nicht zum Speedway, wo die Amerikaner wie die Verrückten über den Salzsee jagen.

Wir fahren aber erst einmal weiter, um uns das Ganze anzuschauen. Nach ein paar Kilometern endet die asphaltierte Straße und man kann nur noch auf dem Salzsee fahren. Wir parken unser Auto am Ende der Straße und laufen auf den Salzsee. Eigentlich wollen wir uns die schönen Formen anschauen, die das Salz macht. Aber hier ist natürlich alles platt gefahren.

Wir machen trotzdem ein paar Fotos und gehen dann zum Auto zurück. Eigentlich wollten wir es nicht tun, aber jetzt entscheiden wir uns doch auf den Salzsee zu fahren. Und so steigen wir ins Auto und fahren los. Je weiter wir hinausfahren, desto häufiger können wir die schönen Formen sehen. Nach einiger Zeit steigen wir aus und machen Fotos. Die Kinder sind begeistert. Wir versuchen auch die Formen nicht zu zerstören.

Antonia möchte unbedingt Salz von hier mitnehmen und so geben wir ihr eine Tüte, in der sie das Salz sammeln kann. Das Salz ist feucht und etwas dreckig, aber das stört sie nicht.

Gegen 16:20 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Aber bevor es zurück nach Lehi geht, müssen wir wieder tanken. Die Tankstelle direkt am Speedway ist unglaublich teuer, also fahren wir bis nach Wendover in Nevada. Und hier ist das Benzin überraschend günstig.

Dann geht es auf der geraden Interstate 80 die 95 Meilen zurück. Wir überlegen kurz, ob wir die Fahrer tauschen. Aber da Bianca gerade den Reisebericht schreibt und Matthias keine Lust darauf hat, fährt er lieber.

Gegen 18:30 Uhr erreichen wir den Großraum von Lehi. Wir wollen noch Einkaufen gehen und die Kinder wollen etwas essen. Also entscheiden wir uns zu Five Guys zu fahren. Wir suchen eine Adresse auf GoogleMaps heraus und finden das Lokal auch nach einem kleinen Umweg. Die Navigationsanweisung war so ungenau, dass wir wieder auf die Interstate gefahren sind.

Als wir endlich ankommen, ist es bereits 19:00 Uhr. Alle außer Viktoria bestellen sich einen Burger. Viktoria möchte nur Pommes. Während wir warten essen wir natürlich wieder ein paar von den Erdnüssen, die hier herumstehen.

Die Burger und auch die Pommes sind lecker wie immer. Nur etwas weniger Salz könnte auf den Pommes sein. Nachdem wir bestellt haben, wird der Laden richtig voll und an der Bestellannahme bildet sich eine lange Schlage.

Nach dem Essen wollen wir noch Einkaufen. Zu Hause hatten wir gelesen, dass es bei Smith's noch unser Lieblingseis von Ben & Jerry’s geben soll. Also machen wir uns auf den Weg dorthin. Gegen 20:00 Uhr sind wir dann da. Es gibt zwar eine sehr große Auswahl, aber leider kein Cinnamon Buns. Daher fahren wir ohne weitere Einkäufe nach Hause.

Wir bringen unsere Sachen ins Haus und da es heute noch hell ist und auch früher als sonst, gehen die Kinder noch ein bisschen in den Garten. Dort gibt es ein Klettergerüst mit Schaukeln und ein Trampolin. Die Kinder probieren alles einmal aus.

Um 21:00 Uhr wollen die beiden dann noch Eis essen. Wir hatten ja gestern bei Walmart Eis gekauft. Und so essen die beiden zusammen mit Matthias noch ein paar Portionen.

Wärenddessen schickt Bianca ein paar Fotos nach Hause. Aber dann gehen die Kinder auch schlafen. Bianca geht auch ins Bett, um noch einen Reisebericht zu Ende zu schreiben. Da sie aber so müde ist, verschiebt sie das nach morgen und schläft ein.


Der dritte Tag in Daten:

Datum
16.07.2022
Uhrzeit Utah: Mountain Daylight Time (MDT = UTC-6h)

Übernachtung
Lehi Daylight Basement with friendly doggos , Lehi (gebucht über airbnb.com )
Preis pro Nacht (Einlieger-Wohnung, 2 Schlafzimmer, 3 Betten): EUR 121,29

Eintritt
Timpanogos Cave N.M. (Cave Tour: 2 bis 11 Jahre USD 7,00, ab 12 Jahre USD 12,00): USD 38,00 = EUR 38,25

Sonstige Ausgaben
Tanken bei Maverick in Wendover (16,763 G à 4,699 USD/G): USD 78,77 = EUR 78,54
Five Guys in Lehi: USD 44,00 = EUR 44,07

Entfernung
236 Meilen

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