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Tag 10: Nationalpark Harz (Klusberge, Sandsteinhölen, Teufelsmauer)

Wir sind nach einer Woche Urlaub ziemlich müde. Und so legt sich Bianca wieder ins Bett, nachdem sie eine halbe Stunde an dem Reisebericht geschrieben hat. Wir schlafen alle noch einmal fest ein. Viktoria steht um 7:00 Uhr auf, aber als sie sieht, dass wir auch noch schlafen, geht sie auch wieder ins Bett.

Um 8:30 Uhr steht Bianca dann aber auf und geht ins Bad. Da sich das Bad quasi auch in unserem Schlafzimmer befindet, wird Matthias auch wach. Um 9:30 Uhr wecken wir die Kinder. Sonst haben wir ja gar nichts mehr vom Tag. Damit es schnell geht, essen wir nur Müsli zum Frühstück. Brötchen wurden einfach zu lange dauern.

Um 11:00 Uhr kann es endlich losgehen. Die Rucksäcke und die Kühlbox sind gepackt. Damit laufen wir zum etwa 200m weit entfernt geparkten Auto. Unser erstes Ziel ist Halberstadt. Das ist nicht weit entfernt und so sind wir nach etwa 15 Minuten angekommen. Wir müssen zwar noch etwas nach dem Parkplatz suchen, denn an der bei uns markierten Stelle befindet sich kein öffentlicher Parkplatz.

Aber dieser ist nach einem kurzen Blick auf die Karte gefunden. Der Parkplatz ist auch nur halb gefüllt und so können wir uns einen Platz aussuchen. Wir packen unsere Rucksäcke und gehen los. Wir gehen in Richtung Waldrand und nehmen den Weg in den Wald. Dieser geht bergauf, aber zum Glück gibt es keine Treppen. Es ist überhaupt nicht mit den Anstiegen in der Sächsischen Schweiz zu vergleichen, aber die Kinder sind schnell wieder lustlos und komischerweise findet es auch Viktoria anstrengend.

Nach wenigen Minuten kommen wir an einer kleinen Höhle vorbei. Wir gehen kurz hinein und machen ein paar Fotos.

Dann müssen wir aber auch schon weiter, denn wir haben ein volles Programm. Also folgen wir dem Weg weiter und kommen nach wenigen Minuten auf ein Felsplateau. Hier sind gerade noch andere Leute beim Fotografieren und so warten wir einen Moment. Dann betreten wir den Felsen. Er heißt „Teufelskanzel“ und von hier haben wir einen tollen Blick auf die anderen Felsen in den Klusbergen. Wir sehen den Fünffingerfelsen und die Klushöhlen. Überall ist ziemlich viel los. Das hatten wir so nicht erwartet.

Wir machen ein paar Fotos und dann suchen wir nach einem Stempelkasten. Eigentlich sollte hier einer sein. Die Kinder wollen nämlich die Harzer Wandernadel in Bronze machen und so sind wir auf Stempeljagd. Aber wir finden keinen Stempelkasten. Also lesen wir noch einmal nach und müssen feststellen, dass hier vor ein paar Jahre mal ein wandernder Stempelkasten stand, der jetzt an anderer Stelle steht. Außerdem wäre es auch kein regulärer Stempel gewesen. Aber die Kinder sind trotzdem enttäuscht.

Wir wollen jetzt zu den Klushöhlen gehen. Dazu müssen wir die Teufelskanzel wieder verlassen. Wir könnten den offiziellen Weg nehmen, der in einem Bogen nach unten führt. Oder wir nehmen den direkten Weg nach unten. Ein Trampelpfad ist zumindest vorhanden. Und wir entscheiden uns für den direkten Weg.

Der Weg ist ziemlich steil und rutschig. Wir müssen daher beim Abstieg sehr aufpassen. Aber wir kommen heil unten an.

Da es am Fünffingerfelsen gerade voll ist, gehen wir erst einmal zu den Klushöhlen. Und bevor wir dort ankommen, sehen wir unten einen roten Kasten stehen. Die Kinder freuen sich. Sie können in ihren Wanderpass ihren ersten Stempel machen. Es handelt sich zwar „nur“ um einen Sonderstempel, aber immerhin.

Wir klettern zu den Klushöhlen hinauf. Doch auch hier sind wir nicht wirklich allein. Wir klettern ein wenig in den verwinkelten Höhlen und Gängen herum und schauen uns um. Einige Höhlen oder Räume sind gesperrt, andere werden mit Stützpfeilern gesichert. Das ganze sieht schon ziemlich geheimnisvoll aus. Was nicht so schön ist, dass überall Namen in den Stein geritzt wurden oder Wände sogar besprüht sind. Für uns ist das einfach unverständlich, wer so etwas macht.

Das Klettern macht Spaß und so gehen wir bis auf das Plateau hinauf. Dort machen wir eine Rast und essen Maiswaffeln und getrocknete Mangos.

Wir haben von hier auch einen tollen Blick auf den Fünffingerfelsen. Nach 10 Minuten gehen wir dann wieder zurück. Wir wollen uns noch die anderen Räume anschauen.

Auf der Rückseite der Klushöhlen sehen wir wieder einen Trampelpfad. Diesem folgen wir, um zu den Fünffingerfelsen zu laufen. So sparen wir uns wieder einen kleinen Umweg. Nach wenigen Minuten stehen wir dann vor den Fünffingerfelsen. Um dorthin zu gelangen, ist wieder etwas Klettergeschick erforderlich. Aber zu klettern macht uns ja Spaß.

Kaum sind wir oben, klettern die Kinder auch schon auf diesen Felsen herum. Eine Stelle ist etwas steil. Hier kommen die beiden nicht weiter und benötigen Hilfe beim Abstieg. Aber es gibt genügend andere Möglichkeiten. In der Zwischenzeit machen wir Fotos.

Da es mittlerweile 13:45 Uhr ist, machen wir uns auf den Rückweg zum Auto. Wir klettern an der Seite vom Fünffingerfelsen herunter und gehen zum Hauptweg. Dies ist ein breiter Weg, der durch den Wald führt. Zum Glück geht es jetzt immer bergab. Wir kommen an einem großen Bilderrahmen vorbei, wo wir noch einmal ein Foto vom Fünffingerfelsen machen.

Dann kommen wir an einer Spielburg und einem riesigen Spinnennetz vorbei. Dieses hängt jedoch ganz weit oben in den Bäumen. Die Kinder sind enttäuscht. Sie hatten gehofft, dass sie hier ein bisschen klettern können. Als letztes folgt dann noch das Wurfspiel. Die Kinder suchen sich ein paar Kastanien oder Steine und versuchen, in die Löcher zu treffen. Nach einigen Übungswürfen klappt das auch ganz gut.

Um kurz nach 14:00 Uhr sind wir dann wieder am Auto. Es ist jetzt schon Nachmittag und wir haben noch nicht einen richtigen Stempel. Wir müssen uns jetzt also ein bisschen beeilen. Und so machen wir uns auf den Weg nach Blankenburg. Dies ist nur etwa 20 km entfernt. Die Fahrt dauert auch nur etwa 20 Minuten und so kommen wir um 14:30 Uhr an einem riesigen Parkplatz an. Dieser ist auch gut gefüllt und uns vergeht schon jetzt beim Anblick dieses Massenauflaufs die Lust. Aber was macht man nicht alles für die Stempel.

Wir packen unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg. Die Wege sind breit und kinderwagentauglich. Mit Wandern oder Klettern hat das nichts zu tun, es ist eher ein Spaziergang.

Als erstes laufen wir zur Regenmühle. Hierbei handelt es sich um eine alte rekonstruierte Wassermühle. Das sieht sehr schön aus, aber die Kinder haben nur Augen für den grünen Kasten, der am anderen Ende steht. Hier können sie sich endlich ihren ersten Stempel holen.

Danach machen wir uns auf den Weg zu den Sandsteinhöhlen. Diese sollen sehr schön sein und wir dachten eigentlich auch, dass sie ein Geheimtipp sind. Aber danach sieht es an diesem Sonntag nicht aus. Zuerst gehen wir zu den kleinen Sandsteinhöhlen. Diese liegen mitten im Wald und sehen eher ein bisschen düster aus. Wir schauen uns trotzdem ein wenig um und gehen zum Teil auch hinein.

Dann gehen wir aber weiter zu den großen Sandsteinhöhlen.

Der Lärm der sich dort aufhaltenden Menschen ist schon von weitem zu hören. Wir laufen durch den Wald und stehen bald oberhalb der Sandsteinhöhlen. Dort befindet sich auch der Stempelkasten. Hier müssen wir ein bisschen anstehen, um den zweiten Stempel zu bekommen.

Die großen Sandtsteinhöhlen sind eigentlich ganz schön. Sie sind von feinem weißen Sand umgeben. Das wirkt hier so mitten im Wald etwas surreal. Aber wie gesagt ist hier auch extrem viel los. Auf den Schattenplätzen wird Picknick gemacht, Kinder buddeln im Sand und springen auf den Felsen herum. Wir laufen auch nach unten und schauen uns ein bisschen um.

Die Kinder klettern auch auf die Felsen, aber dann wird uns der Massenauflauf zu viel. Wir schauen uns noch die Höhlen an und machen Fotos. Leider sind auch hier wieder in alle Wände Namen eingeritzt. Auch als wir gerade da sind, sehen wir Kinder, die ihre Namen einritzen. Und die Eltern stehen stolz daneben und machen Fotos von ihrem Nachwuchs. Für uns ist das einfach unverständlich, denn die Höhlen sehen so wirklich nicht schön aus.

Da uns hier zu viele Menschen sind, gehen wir weiter zum nächsten Stempelkasten. Dieser befindet sich bei der Burg Regenstein. Wir könnten jetzt auf einem Rundweg zum Parkplatz zurück gehen und von dort zur Burg laufen oder auf kürzestem Weg zu einem weiteren Hintereingang der Burg machen. Wir entscheiden uns für den kürzesten Weg, ohne zu wissen, was auf uns zukommt. Der Weg führt zunächst flach durch den Wald. An einem Bundeswehrgelände müssen wir jedoch an dessen Zaun entlang einen steil bergauf führenden Weg gehen. Dieser nimmt gefühlt kein Ende.

Als wir nach 15 Minuten oben am Aussichtspunkt ankommen, sind wir völlig außer Atem und durchgeschwitzt. Wir gehen den Weg weiter und nähern uns von hinten der Burg. Auf einem Trampelpfad müssen wir an der Burg einmal gehen, um zum Hintereingang zu gelangen.

Viktoria läuft vorneweg. Auf einmal fängt sie an zu schreien. Sie ist in einen Brennnesselbusch gelaufen. Wir machen ihr sofort Salbe auf den Arm, aber das wird auch nicht besser. Da Antonia mal gelesen hat, dass Wasser hilft, schütten wir ihr ein bisschen Wasser über den Arm und den Oberschenkel. Und das scheint tatsächlich zu helfen. Allerdings wird der Arm schon etwas rot und es entstehen die typischen Pusteln.

Nach einiger Zeit geht es wieder und wir können weitergehen. Leider ist das Tor durch das wir gehen wollten verschlossen, so dass wir die Burg bis zum Haupteingang umrunden müssen.

Nach kurzer Zeit erreichen wir endlich den Haupteingang der Burg Regenstein. Um diese zu besichtigen, müssten wir Eintritt bezahlen. Das haben wir jedoch nicht vor. Wir wollen nur den Stempel. Und der Stempelkasten steht vor dem Eingang. Auch hier müssen wir uns wieder anstellen. Aber dann haben wir endlich den dritten Stempel.

Wir laufen zurück zum Auto und dieser Weg ist überhaupt kein Problem. Zumindest jetzt nicht, da wir ihn bergab laufen. Aber wahrscheinlich wäre es schon einfacher gewesen, wenn wir von den Sandsteinhöhlen zum Parkplatz zurück und von hier aus zur Burg gelaufen wären.

Wir gehen am Parkplatz noch einmal zur Toilette und steigen dann ins Auto. Mittlerweile ist es 16:45 Uhr und wir brauchen noch fünf Stempel. Wir fahren nach Blankenburg zurück. Dort wollen wir noch zur Teufelsmauer gehen und dort befindet sich auch ein weiterer Stempelkasten.

Die Fahrt dorthin dauert nicht lange. Am längsten dauert wieder einmal die Parkplatzsuche, weil der von uns zu Hause markierte Parkplatz gar keiner ist. Aber wir finden dann einen, der sogar kostenlos ist. Wir laufen von hier den kurzen Weg zum Großvaterfelsen. Dieser Weg ist als Klettersteig ausgewiesen. Mit den Kletterstiegen in der Sächsischen Schweiz hat dieser allerdings nichts gemein. Man muss ein bisschen über Felsen steigen und es gibt Griffhilfen.

Nach dieser Klettereinlage geht es dann einen Weg steil bergauf. Antonia hat keine Lust und streikt. Sie meckert, warum der Stempelkasten nicht gleich hier steht. Wir versuchen ihr zu erklären, dass es sich um eine Wandernadel und nicht um eine Autofahrnadel handelt. Aber das macht es für sie auch nicht besser. Viktoria dagegen ist motiviert. Sie möchte die Wandernadel haben und nimmt dafür auch das Laufen in Kauf.

Nach einer kurzen Wanderung steigen wir den Großvaterfelsen hinauf. Auch hier geht es über Felsen und Tritthilfen nach oben.

Eigentlich eine lustige Angelegenheit. Aber die Enttäuschung ist groß, als wir oben keinen Stempelkasten vorfinden. Dieser befindet sich nämlich unten bei einer Gaststätte, was Matthias den Kindern vorher nicht gesagt hat. Wir machen Fotos und gehen dann wieder hinunter.

An der Gaststätte holen wir den vierten Stempel und laufen den einfachen Weg an der Straße zurück.

Da es hier in der Nähe zwei weitere Stempelstellen gibt, wollen wir diese auch gleich mitnehmen. Wir lassen das Auto stehen und gehen in die Barocken Gärten.

Für die Gärten haben wir allerdings gar kein Auge, uns geht es nur um den Stempelkasten. Dieser befindet sich auf einem Hügel oberhalb der Gärten. An einem Brunnen machen wir eine kurze Pause, dann geht es aber auch schon weiter nach oben.

Der Stempelkasten befindet sich wieder an einer Gaststätte. Wir hätten hier eigentlich bequem mit dem Auto vorfahren können. Aber wie gesagt, es ist ja eine Wandernadel. Und so holen sich die Kinder ihren fünften Stempel.

Wir laufen durch den Schlosspark. Es geht immer weiter bergauf. Leider gibt es den Stempelkasten jedoch nicht im Schlosshof, sondern auf dem dahinter liegenden Hügel. Also müssen wir auch diesen noch hinaufsteigen. Das ist ziemlich anstrengend, weil der Weg recht steil wird. Es gibt auch einen Weg, der auf direktem Weg nach oben führt. Dieser ist allerdings noch steiler und so wählen wir den Weg, der in einem Bogen nach oben führt, aber wesentlich flacher ist.

Oben angekommen sehen wir einen Holzpavillion. In diesem befindet sich der Stempelkasten.

Die Stelle heißt „Burgruine“, aber eine Ruine können wir nicht sehen. Nach einer kurzen Pause gehen wir wieder nach unten. Die Kinder haben Spaß und füttern sich gegenseitig mit Maiswaffeln.

Der Weg nach unten ist dann wieder einmal kein Problem. Um 18:40 Uhr sind wir am Auto. Jetzt fehlen uns noch zwei Stempel zur Bronzenen Wandernadel. Viktoria möchte gern weiter wandern, aber Matthias und Antonia haben keine Lust mehr. Also können wir Viktoria überzeugen, morgen weiterzumachen. Wir steigen ins Auto und fahren zurück nach Quedlinburg.

Dort gehen wir schnell in unsere Wohnung und machen eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine. Danach ziehen wir uns um und gehen in die Altstadt. Wir gehen direkt zu dem Restaurant, das wir gestern gesehen haben und dieses Mal sind wir die einzigen Gäste. Auch ansonsten ist die Altstadt relativ leer. Kein Vergleich zum gestrigen Abend.

Wir suchen uns einen Platz im Freien und bekommen kurz darauf die Karte. Bianca und Antonia nehmen einen Cheeseburger, Matthias einen Quedlinburger und Viktoria nimmt eine Portion Pommes. Das Essen kommt relativ schnell und ist sehr lecker. Wir bekommen zu unseren Burgern Kartoffelecken, von denen wir Viktoria natürlich welche abgeben. Da kommt dann wenigstens ein bisschen USA-Feeling auf, wobei Viktoria die Kartoffelecken in den USA besser schmecken.

Um 20:30 Uhr sind wir dann satt und fertig. Wir bezahlen und gehen noch ein bisschen in der Altstadt spazieren.

Um 21:00 Uhr rennen die Kinder dann nach Hause. Sie wollen unbedingt fernsehen, denn schließlich läuft jetzt das Finale der Fußball EM. Wir laufen ihnen langsam hinterher.

Wir waschen abends noch eine Ladung Wäsche. Zum Glück gibt es hier auch einen Trockner. Bianca schreibt an den Reiseberichten und Antonia chattet mit ihren Freundinnen, um das Fußballspiel zu kommentieren.

Um 24:00 Uhr gehen die Kinder dann schlafen. Bianca schreibt noch bis 1:30 Uhr weiter. Dann fällt sie auch müde ins Bett.


Der zehnte Tag in Daten:

Datum
11.07.2021

Unterkunft
Ferienwohnung an der Altstadt in Quedlinburg , Quedlinburg (gebucht über airbnb.de )
Preis pro Nacht (Wohnung): EUR 110,96

Entfernung
64 km Auto
12 km gewandert

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