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Tag 17: Sentier des Roches, Elsass

Um 7:00 Uhr klingelt der Wecker. Das Schreiben der Reiseberichte am frühen Morgen schaffen wir einfach nicht mehr. Wir sind zu müde und schlafen dafür länger. Wir stehen also auf und gehen ins Bad. Kurz danach werden dann auch die Kinder wach. Wir decken den Frühstückstisch und machen schnell noch eine Waschmaschine an.

Matthias geht mit den Kindern zum Bäcker, der sich ganz in der Nähe unserer Wohnung befindet. Aber leider hat der Bäcker geschlossen. Die Kinder sind traurig, weil sie sich schon so auf französisches Baguette und Croissants gefreut haben. Der nächste Bäcker befindet sich im Nachbardorf. Da haben wir jetzt allerdings keine Zeit und Lust dorthin zu fahren. Und so backen wir unsere mitgebrachten Brötchen auf und versprechen den Kindern, später noch einmal beim Bäcker vorbeizufahren.

Um 9:00 Uhr gibt es dann Frühstück. Wie immer gibt es zu den Brötchen Käse, Wurst und Marmelade.

Anschließend ist auch die Waschmaschine fertig. Und so räumen wir schnell noch auf und hängen die Wäsche auf. Danach packen wir unsere Kühlbox und die Rucksäcke. Gegen 10:00 Uhr verlassen wir dann die Wohnung. Draußen ist es zum ersten Mal nach einigen Tagen endlich wieder warm. Die Kinder sind schon voraus gegangen und als wir herauskommen, sehen wir, dass sie mit einem älteren Herrn sprechen. Dieser hat die beiden wegen des Autokennzeichens angesprochen und gefragt, ob das Auto zu ihnen gehören würde. Wir unterhalten uns kurz mit ihm und müssen dann eingestehen, dass unser Französisch miserabel ist, aber zum Glück kann er sehr gut deutsch sprechen.

Wie versprochen fahren wir jetzt in den Nachbarort Boofzheim und gehen zum dortigen Bäcker. Dieser hat zum Glück auch am Sonntag geöffnet und er scheint sehr gut zu sein, denn es ist eine Schlange vor dem Laden. Wir stellen uns an und es geht eigentlich auch zügig voran. Die Verkäuferin kann zum Glück auch deutsch. Und so kaufen wir zwei Baguettes und zwei Croissants.

Die Baguettes sind wirklich sehr gut und das erste ist schneller weg als wir gucken können. Wir machen uns jetzt auf den Weg zur heutigen Wanderung. Bis dorthin sind es ca. 80 km und laut Navi sollen wir dafür etwas mehr als eine Stunde benötigen.

Wir vertrauen auf unser Navi, aber irgendwie kommen wir nicht wirklich voran. Es sind scheinbar auch einige Straßen gesperrt, aber wir fahren immer nur kleine Landstraßen. Das ist zwar auch nett, aber irgendwie zieht sich der Weg. Und wir haben das Gefühl, dass wir immer um Riquewihr, wo wir beim letzten Mal übernachtet haben, herum fahren.

Auf den Straßen ist ganz schön Betrieb. Wir kommen immer wieder an Restaurants vorbei, an denen die Parkplätze extrem voll sind. Die Franzosen scheinen am Sonntag alle im Restaurant essen zu gehen. Und so langsam kommen bei uns Bedenken auf und wir befürchten, dass es mit einem Parkplatz am Col de la Schlucht schwierig werden könnte, denn auch beim letzten Mal hatten wir dort Probleme und es war kein Sonntag.

Die Straße geht in Serpentinen immer steiler den Berg hinauf. Wir haben heute Morgen nicht getankt und die Tanknadel geht gefühlt mit jeder neuen Kurve stetig weiter runter. Matthias ist noch ziemlich entspannt, während in Bianca schon langsam die Panik hochkommt. Matthias meint, am Ende geht es dann ja den Berg wieder hinunter und dann könnten wir uns rollen lassen. Aber erst einmal müssen wir hinauf. Also schauen wir auf dem Navi nach Tankstellen in der Nähe. Angeblich gibt es auch auf unserem direkten Weg welche, doch die scheinen schon vor einigen Jahren geschlossen worden zu sein. Und so müssen wir einen etwas längeren Umweg in Kauf nehmen.

Wir fahren schließlich nach Gérardmer wo wir tanken und gleich noch eine Lampe vom Blinker austauschen. Danach kann es dann endlich weitergehen. Gegen 13:00 Uhr erreichen wir endlich den Parkplatz am Col de la Schlucht. Und wie erwartet, ist es hier unglaublich voll. Es gibt zwar einen riesigen Parkplatz, aber auch ein Restaurant. Und es sind tatsächlich alle Parkplätze belegt. Es wird auch schon wieder wild geparkt und auch entlang der Straße wird über hunderte Meter im Rasen halb auf der Fahrbahn gestanden.

Wir wollen es den anderen nicht nachmachen und so fahren wir zum Parkplatz zurück, denn wir sind jetzt nicht die ganze Zeit gefahren, um unverrichteter Dinge wieder nach Hause zu fahren. Und tatsächlich fährt gerade ein Auto aus einer Parklücke als wir ankommen. Wir sind glücklich und machen uns wanderfertig. Wir bestücken die Rucksäcke und cremen uns mit Sonnencreme ein. Dann gehen wir auf die andere Straßenseite zum Visitor Center, wo auch die Toiletten sind.

Um 13:45 Uhr kann es dann endlich losgehen. Wir gehen zunächst einen etwas breiteren Waldweg entlang. Nach kurzer Zeit wird der Weg immer schmaler und der Abgrund an der linken Seite immer tiefer. Wir gehen über kleine Brücken und Holzstege. Der Weg wird mit Geländern und Ketten bzw. Griffen gesichert. Der Weg wird immer felsiger und wir müssen gut aufpassen, wo wir hintreten, um nicht umzuknicken oder auszurutschen.

Genauso voll wie der Parkplatz ist leider auch der Weg. Von Ruhe und Abgeschiedenheit kann hier keine Rede sein. Ein Geheimtipp ist der Weg offenbar nicht. Und so kommen uns alle paar Meter Menschengruppen entgegen bzw. versuchen uns, an geeigneter Stelle zu überholen. Auch mit dem Fotografieren ist es schwierig. Entweder haben wir ständig andere Menschen im Bild oder wir halten alles auf, weil wir an enger Stelle im Weg stehen.

Viktoria stolpert am Anfang des Weges über einen Stein und landet nur wenige Meter vor dem Abgrund auf dem Po. Zum Glück ist alles gut gegangen, aber wir haben schon einen mächtigen Schreck bekommen. Das hätte auch anders ausgehen können. Und so läuft Viktoria von jetzt an sehr langsam und vorsichtig. Das nervt Antonia natürlich und so läuft sie mit Matthias voran, während Bianca langsam mit Viktoria hinterher läuft.

Trotzdem haben die Kinder Spaß beim Klettern. Besonders wenn es steiler wird und sie beide Hände zum Klettern benutzen müssen. Es sind jetzt auch 28° C und es ist sehr warm. An einer Quelle füllt Viktoria ihre Wasserflasche auf. Sie freut sich schon sehr darauf, denn das Wasser in Österreich hatte ihr gar nicht geschmeckt.

Es geht immer wieder über Felsen bergauf und bergab. Und eigentlich haben wir noch gar keine Höhenmeter zurückgelegt. Den Weg, den wir hinaufgehen, gehen wir auch wieder hinunter. Die Höhenmeter werden erst ganz am Ende zurückgelegt. Jetzt geht es nämlich in den Wald und wir müssen in Serpentinen recht steil den Berg zum Gipfel hinauf. Es sollen etwa 18 Kehren sein und so fangen wir an zu zählen.

Während Matthias voran geht, sind die Damen schon ziemlich außer Puste und schleppen sich den Weg hinauf. Wir machen immer wieder eine Pause und mit jeder wird es schwerer sich für den weiteren Weg aufzuraffen.

Unterwegs sammeln wir auch ein paar Stöcke, um oben am Gipfel ein Gipfelkreuz zu basteln. Auf das Gipfelkreuz hatten sich die Mädels im letzten Jahr so gefreut, nur um dann feststellen zu müssen, dass es hier gar keins gibt. Und so hatten wir ein eigenes gebaut. Und so suchen wir uns hier im Wald gleich das geeignete Baumaterial zusammen.

Gegen 16:15 Uhr erreichen wir dann den Gipfel. Wir ruhen uns kurz aus, doch dann wollen die Kinder auch gleich ihr Gipfelkreuz bauen. Damit es keinen Ärger gibt, bekommt jeder sein eigenes. Anschließend machen wir natürlich noch ein Foto von den beiden Bauherren.

Wir stärken uns ein bisschen mit Mangos und Chips und dann machen wir uns gegen 17:00 Uhr wieder auf den Rückweg.

Wir laufen die Wiese entlang und überqueren eine kleine Straße. Auf der anderen Seite geht es wieder in den Wald hinein. Auf der Weide am Waldrand gibt es einen kleinen abgesperrten Bereich, in dem Ziegen sind. Diese beobachten wir ein bisschen und gehen dann weiter.

Der Weg durch den Wald zurück ist nicht sonderlich spannend und so machen wir kleine Spiele mit den Kindern, um sie bei Laune zu halten. Dafür ist der Rückweg zum Glück wesentlich kürzer als der Aufstieg zum Gipfel. Und so sind wir nach etwa 30 Minuten zurück beim Auto. Wir gehen dort noch einmal auf die Toilette und steigen dann ins Auto. Wir sind jetzt schon etwas geschafft und froh, dass wir die Klimaanlage anmachen können.

Wir fahren den Berg wieder hinunter und wollen uns jetzt noch ein bisschen die schönen Städtchen des Elsass anschauen. Da wir gestern bereits in Riquewihr waren, wollen wir heute eine andere Stadt sehen. Und so entscheiden wir uns für Ribeauville. Die Stadt sieht sehr schön aus und wir finden auch nach kurzer Suche einen kostenlosen Parkplatz.

Wir laufen in die Altstadt und schauen uns die schönen bunten alten Häuser an. Die Kinder wollen in ein Restaurant und etwas essen. Aber dies gestaltet sich aufgrund der unterschiedlichen Essenswünsche schwierig. Antonia möchte gern Flammkuchen essen, was gar kein Problem ist, da es hier natürlich an jeder Ecke Flammkuchen gibt. Viktoria schmeckt aber kein Flammkuchen und sie möchte Pizza oder Pommes essen.

Bevor wir aber wieder ewig herumlaufen und suchen und es am Ende doch kein geeignetes Restaurant gibt bzw. alle schließen, gehen wir jetzt einfach in ein schön gelegenes. Wir bekommen einen Platz draußen, etwas abseits der anderen Tische. Die Karte ist zum Glück mehrsprachig. Und so bestellen wir einen "normalen" Flammkuchen für Antonia, einen Flammkuchen mit Kartoffeln für Bianca und einen Flammkuchen mit Lachs für Matthias. Viktoria nimmt das Kindermenü bestehend aus Pommes mit Nuggets und Salat sowie einer Kugel Eis als Nachtisch.

Das Essen ist sehr lecker. Den Salat gibt Viktoria an Antonia weiter, aber der Rest schmeckt ihr auch gut. Am Tisch hinter uns sitzen zwei Amerikaner und wir sind erstaunt, was den beiden an Essen aufgetafelt wird. Da gibt es Flammkuchen als Vorspeise, anschließend riesige Teller voll mit Fleisch, Sauerkraut und Pommes. Danach noch eine riesige Käseplatte.

Zum Nachtisch nimmt Viktoria dann ein Erdbeereis und Antonia bekommt natürlich auch noch eine Kugel Eis. Sie entscheidet sich für Himbeereis.

Gegen 20:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto. Wir schauen uns noch einmal die schönen Häuser an. Auch in die Souvenirläden werfen wir einen Blick. Die Läden sind zwar alle schon geschlossen, aber wir schauen in die Schaufenster. Überall gibt es Marmeladengläser von Christine Ferber und wir sind schon ein bisschen traurig, dass wir es nicht in ihren Laden geschafft haben.

Jetzt geht es auf direktem Weg zurück nach Rhinau. Aber auch der Weg zieht sich. Wir kommen erst gegen 21:15 Uhr dort an. Bevor wir in die Wohnung zurück fahren, fahren wir aber noch bei der Fähranlegestelle vorbei. Wir wollen schauen, ob wir morgen früh mit der Fähre über den Rhein übersetzen können. Aber wie zu erwarten war, ist die Fähre geschlossen. Wegen des Hochwassers ist der Fährbetrieb ausgesetzt. Also müssen wir morgen früh einen Umweg fahren und über die nächstgelegene Brücke über den Rhein fahren. Diesen Umweg müssen wir bei unserer morgigen Zeitplanung berücksichtigen.

In der Wohnung spielt Viktoria noch ein bisschen mit dem Kicker. Da es schon so spät ist, spielt sie jedoch ohne Ball. Danach spielen Matthias und Viktoria noch ein bisschen Tik Tac Toe. Dann geht es aber auch bald ins Bett. Morgen haben wir auch einen anstrengenden Tag vor uns und wir müssen früh aufstehen. Also gehen die Kinder gegen 22:00 Uhr ins Bett.

Wir gehen auch kurz danach ins Bett. Bianca schreibt noch Reisebericht und um 24:00 Uhr machen wir dann auch das Licht aus.


Der 17. Tag in Daten:

Datum
18.07.2021

Unterkunft
Family Lounge proche de Europapark et Rulantica , Rhinau (gebucht über airbnb.de )
Preis pro Nacht (Wohnung): EUR 118,06

Eintritt

Entfernung
251 km

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