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Tag 5: Golden Spike N.H.P., Spiral Jetty, Fahrt nach - Driggs

Wie immer klingelt der Wecker um 5:10 Uhr. Nach dem zweiten Klingeln steht Bianca auf und geht ins Wohnzimmer, um den Reisebericht zu schreiben. Um 6:08 Uhr kann sie aus dem Küchenfenster einen schönen Sonnenaufgang sehen. Da sie noch im Nachthemd ist, kann sie leider nicht vor die Tür gehen, sondern nur durch das Fenster ein Foto machen.

Um 6:30 Uhr geht sie dann ins Bad. 10 Minuten später wird dann Antonia geweckt, denn sie wollte sich noch Haare waschen, da sie gestern zu müde dazu war. Um 7:00 Uhr wird dann der Rest der Familie geweckt. Bianca fängt in der Zwischenzeit schon einmal an, die Koffer zu packen, denn heute müssen wir unsere Unterkunft verlassen.

Während wir beim Kofferpacken sind, bekommt Bianca auf einmal einen Anruf. Es ist die Dame aus unserer heutigen Unterkunft, mit der wir gestern schon einmal telefoniert haben. Sie erklärt uns, dass sie erst jetzt gesehen habe, dass wir zwei Kinder und zwei Erwachsene sind. Das Zimmer, das wir gebucht haben, hat aber nur ein Queen Bett. Insofern könne sie uns das Zimmer nicht geben. Sie würde uns noch Telefonnummern geben, wo wir uns mal umhören können oder wir sollten einfach bei AirBnB schauen.

Wir sind einfach nur sprachlos und geschockt. Soeben teilt man uns mit, dass wir für heute Abend keine Unterkunft haben. Und das in einer Gegend, In der es sowieso schon schwer war, etwas zu finden, was auch noch bezahlbar ist. Da wir über Hotels.com gebucht haben, versuchen wir dort anzurufen.

Wir rufen die Hotline an und der erste Mitarbeiter ist eigentlich recht freundlich und verständlich, als wir ihm das Problem erklären. Er meint, dass er sich kümmern wird und uns im Zweifel ein alternatives Zimmer zu den gleichen Konditionen anbietet Wir sollen in der Warteschlange bleiben. Nach einer Weile meldet er sich wieder und meint, dass er die Unterkunft noch einmal kontaktieren wird und wir eventuell von einer amerikanischen Nummer zurückgerufen werden.

Nach einer Weile tut sich etwas in der Leitung. Wir hören eine Stimme und es scheint die der Dame aus der Unterkunft zu sein. Aus irgendeinem Grund haben wir sie wieder in der Leitung. Sie gibt uns jetzt noch eine Telefonnummer, wo wir mal nach einer Übernachtung fragen sollen und noch einmal den Hinweis, bei AirBnB zu schauen.

Wir legen auf und Matthias ruft noch einmal bei Hotels.com an. Bianca packt in der Zwischenzeit den Koffer, denn wir müssen ja auch aus der Unterkunft raus und mittlerweile ist es 8:30 Uhr. Die Kinder haben auch Hunger und so essen sie die Reste der Eiscreme. Der nächste Mitarbeiter, den wir in der Leitung haben, ist wirklich eine Katastrophe. Er versteht noch nicht einmal unser Problem. Scheinbar wurde die Information der Unterkunft zwischenzeitlich geändert und er meint immer, dass wir nur ein Zimmer mit einem Queen Bett gebucht hätten und jetzt ein Bett dazu buchen wollen. Wir können ihm einfach nicht klarmachen, dass wir eine Buchungsbestätigung haben, auf der zwei Queen Betten steht. Immer wieder sagt er, dass er die Unterkunft fragen wird, ob sie noch ein Bett dazu stellen können.

Wir sind echt am Verzweifeln und werden sauer. In der Zwischenzeit haben Antonia und Matthias nach alternativen Unterkünften geschaut. Und sie haben bei AirBnB etwas gefunden. Bevor das jetzt auch weg ist, buchen wir es einfach. Da die Unterkunft in Swan Valley über Hotels.com bereits bezahlt ist, entscheiden wir, uns im Zweifel später bei Hotels.com zu beschweren.

Wir packen jetzt die Koffer zu Ende. Die Kinder frühstücken noch Cornflakes und Brownies und wir machen uns einen Kaffee. Danach räumen wir die Wohnung auf, tragen uns ins Gästebuch ein und die Kinder spielen mit den Hunden. Sie sind wirklich schon mutiger geworden.

Um 10:30 Uhr können wir dann endlich die Unterkunft verlassen. Wir verstauen das Gepäck im Auto, machen noch ein Foto von der Unterkunft und fahren los. Der erste Stop ist jedoch erst einmal die Tankstelle am Ausgang des Wohngebiets. Dort tanken wir den Wagen voll und kaufen noch einen Sack Eis für die Kühlbox. Dann kann es aber endlich los gehen.

Wir fahren wieder einmal auf die Interstate 15 nach Norden Richtung Salt Lake City. Der Weg kommt uns bekannt vor, denn wir fahren ihn jetzt schon den dritten Tag hintereinander.

Wir kommen auch wieder an den Achterbahnen des Lagoon Park vorbei und auch an der Ausfahrt von gestern zum Anteleope Island S.P. Jetzt geht es aber noch weiter nördlich. Bei Brigham City fahren wir von der Interstate ab. Hier gibt es einen Walmart, bei dem wir noch halten wollen. Als wir aussteigen und auf dem Parkplatz stehen, kommt uns schon ein bekannter Duft in die Nase. Wir riechen Kartoffelecken.

Die Deli Abteilung scheint jetzt offen zu sein und Viktoria wird ganz aufgeregt. Wir gehen also in den Walmart hinein und gleich zum Deli Stand. Und tatsächlich liegen dort Kartoffelecken. Nicht mehr viel, aber immerhin. Und so kaufen wir alle Kartoffelecken, die noch da sind. Und für Antonia gibt es eine kleine Portion Mozzarellasticks.

Da Viktoria auf die Toilette muß, nutzen wir gleich die Gelegenheit, hier bei Walmart zu gehen. In der Zwischenzeit schauen sich Antonia und Matthias in der Technikabteilung um. Hier finden sie Halterungen für die AirTags, die wir auch noch kaufen. Eigentlich wollten wir auch noch nach kleinen Kisten oder Dosen für unsere Kühlbox schauen, aber leider werden wir nicht fündig.

Mit den Einkäufen geht es dann zur Kasse. Und die ersten Kartoffelecken werden gleich auf dem Parkplatz probiert.

Da es hier in Brigham City auch einen Smith“s gibt, fahren wir dort noch vorbei, denn wir haben im Hinterkopf, dass hier das Brot ganz lecker war.

Leider ist der Besuch bei Smith‘s eine Enttäuschung. Es gibt weder leckeres Brot, noch weitere Kartoffelecken und schon gar kein Ben & Jerry‘s Cinnamon Buns. Unverrichteter Dinge gehen wir wieder nach draußen auf den Parkplatz und zum Auto.

Es ist jetzt 12:50 Uhr und wir müssen langsam mal bei unserem heutigen Tagesziel ankommen. Von hier sind es auch nur noch etwa 35 Meilen. Wir müssen gar nicht mehr auf die Interstate, sondern können der Promontory Road (UT-13) und UT-83 folgen. Um 13:30 Uhr erreichen wir dann den Golden Spike National Historical Park.

Wir fahren auf den Parkplatz, der recht gut gefüllt ist. Es gibt hier ein großes Visitor Center mit diversen Denkmälern. Das erwartet man gar nicht, hier so mitten im Nirgendwo. Und es scheint viele Eisenbahnfreunde zu geben, so voll wie es hier ist. Wir gehen ins Visitor Center und zeigen unseren Annual Park Pass sowie den Personalausweis. Der Ranger ist begeistert, als er sieht, woher wir kommen. Deutsche verirren sich wahrscheinlich nicht so oft hierher.

Die Kinder bekommen dann noch Junior Ranger Heft ausgehändigt. Dieses konnte man nicht ausdrucken, so dass wir es hier im Visitor Center komplett ausfüllen müssen. Das geht auch recht flott. Alle Antworten lassen sich hier ganz gut finden.

Im Jahr 1869 wurde hier in Promontory, wo das Visitor Center steht, die Eisenbahnstrecke der Union Pacific Railroad von Omaha im Osten und der Central Pacific Railroad von Sacramento im Westen feierlich mit einem Goldenen Nagel, dem Golden Spike, verbunden, so dass nun Züge den Osten und Westen der USA verbanden. Nachbildungen der historischen Dampflokomotiven, die an diesem Tag angereist sind, stehen draußen auf dem Außengelände.

Wir gehen also nach draußen und schauen uns die beiden Lokomotiven an. Sie sehen wirklich toll aus. Lustig ist auch, dass die eine Lok mit Kohle und die andere mit Holz betrieben wird.

Laut Thermometer sind es nur 97° F (36° C), aber es kommt uns unglaublich heiß vor. Die Kinder lösen draußen noch eine Zusatzaufgabe und dann gehen wir lieber wieder nach drinnen.

Nachdem die Kinder die Aufgaben aus ihren Heften gelöst haben, gehen sie zur Rangerin und zeigen die Hefte vor. Die Rangerin ist total nett und kann sich für alles begeistern. Die beiden haben zwar bei einer Aufgabe einen Fehler gemacht, aber das ist überhaupt nicht schlimm. Schließlich sollen sich die Kinder ja nur mit dem Thema beschäftigen.

Sie bekommen ihr Abzeichen und werden dann vereidigt. Dieses Mal können sie den Schwur auch ablesen, was ein bisschen einfacher ist.

Wir gehen zurück zum Auto und trinken etwas Kühles. Danach fahren wir zurück zum Parkschild, um ein Foto von den beiden Junior Rangern zu machen.

Anschließend fahren wir die Straße weiter. Sie wird mit der Zeit immer schlechter bis sie irgendwann ganz unbefestigt ist. Nach etwa 26 km erreichen wir dann das Ende einer Sackgasse. Von hier aus, haben wir einen Blick auf den sogenannten Spiral Jetty, eine künstlich angelegte Spirale oder Schnecke aus schwarzen Steinen, die in den Great Salt Lake führt.

Der Blick von oben ist schon schön, aber wir wollen die Spirale natürlich auch noch laufen. Also stecken wir Wasser ein und gehen los. Zuerst waren die Kinder ganz begeistert, aber bei der Hitze haben sie auf einmal keine richtige Lust mehr. Der Hinweg ist noch O.K., aber auf dem Rückweg quälen sie sich ganz schön. Auch das Wasser haben wir fast ausgetrunken, so warm ist es.

Am Auto angekommen, machen wir schnell die Klimaanlage an und holen kühle Getränke. Bianca, Matthias und Viktoria laufen noch eine kleine Anhöhe hinauf. Hier gibt es eine Gedenkplatte für den Künstler, der den Spiral Jetty 1970 geschaffen hat.

Danach machen wir uns wieder auf den Weg zurück. Es ist jetzt 16:00 Uhr. Und in einer halben Stunde fährt die eine Eisenbahn zurück in ihr Haus. Das wollen wir uns noch anschauen. Die andere Eisenbahn fährt bereits jetzt in den Lokschuppen.

Um 16:20 Uhr sind wir auf dem Parkplatz zurück. Es stehen jetzt nur noch wenige Autos auf dem Parkplatz. Der Großteil der Besucher ist wahrscheinlich nach der Abfahrt der ersten Eisenbahn gefahren.

Wir gehen wieder ins Visitor Center und müssen auch nicht mehr unseren Pass vorzeigen. Mit einem „welcome back“ werden wir begrüßt. Wir warten noch einen kleinen Moment im klimatisierten Visitor Center bis die Ansage kommt, dass die feierliche Heimfahrt der Bahn gleich beginnt. Dann gehen wir nach draußen.

Wir setzen uns in die erste Reihe, um gut sehen zu können und die Rangerin, die vorhin die Hefte der beiden Mädchen kontrolliert hat, macht die Ansagen. Wir sollen immer 5m von den Gleisen entfernt sein, nichts auf die Gleise stellen und uns die Ohren zuhalten, denn der Kessel und die Glocke sind laut. Einen Vorgeschmack bekommen wir, als sich der Druck auf dem Kessel auf einmal ohne Vorwarnung zischend entleert.

Typisch amerikanisch wird die Heimfahrt der Jupiter dann zelebriert. Es kommen der Lokführer und sein Assistent in historischer Kleidung winkend eingelaufen. Sie steigen in den Zug, heizen den Kessel und fahren los. In der Zwischenzeit erzählt die Rangerin dann noch eine Geschichte über die Jupiter, die eigentlich nur eine Ersatzlok war, denn es sollte die Antelope sein, die zur Zeremonie kommen sollte. Aber auf der Fahrt dorthin hatte sie einen Unfall, so dass die Jupiter zum Einsatz kam.

Die Eisenbahn fährt zunächst rückwärts und fährt anschließend vorwärts an uns vorbei, während wir der Bahn und dem Lokführer zuwinken sollen. Dann ist das Spektakel auch schon vorbei. Die Rangerin holt die Flagge ein und wir gehen mit ihr zusammen zum Visitor Center zurück. Dort halten wir uns aber nicht lange auf, sondern gehen gleich zum Auto zurück.

Jetzt machen wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Diese liegt 3 Stunden von hier entfernt. Wir fahren zunächst auf UT-102. Diese ist uns schon auf der Hinfahrt aufgefallen. Sie sieht nämlich auf der Karte aus wie eine riesige Treppe. Danach biegen wir dann auf die Interstate 15 in Richtung Norden ab.

Nach kurzer Zeit verlassen wir Utah und kommen nach Idaho. Die weitere Fahrt ist erst einmal unspektakulär. Die Kinder schreiben ihre Reiseberichte und spielen UNO. Bianca schreibt auch den Reisebericht.

Nach einiger Zeit können wir dann aber die Tetons in der Ferne sehen. Das sieht wirklich schön aus und ist ein guter Vorgeschmack auf den morgigen Tag. An einem Aussichtspunkt halten wir noch einmal an, um die Tetons zu fotografieren. Dann geht es aber auf direktem Weg nach Driggs.

Wir sind ziemlich gespannt, denn wir wissen nicht wirklich, was uns erwartet. Wir haben die Unterkunft sehr spontan gebucht. Wir fahren durch die kleine Stadt, die ganz nett aussieht und halten nach dem Motel Ausschau. Dann sehen wir auch schon das Schild vom Pines Motel. Wir halten direkt vor unserem Zimmer und gehen dann ins Office.

Eine Dame empfängt uns und gibt uns unsere Zimmerschlüssel. Sie geht mit uns ins Zimmer und zeigt uns alles. Das Zimmer ist sehr klein, aber es hat zwei Betten und ein kleines Bad. Ansonsten ist das Zimmer sehr rustikal. Aber wir sind froh, dass wir für heute etwas gefunden haben. Wir fragen noch, wo wir heute etwas essen können und die Dame gibt uns ein paar Tipps.

Wir schauen uns noch ein bisschen auf dem Grundstück um. Hier gibt es Schaukeln, ein Baumhaus und ein Hufeisen Spiel. Die Kinder probieren alles einmal aus und haben viel Spaß. Ihnen gefällt es hier. Allerdings ist es ziemlich kalt. Es sind nur noch 75° F (24° C).

Da wir noch etwas essen wollen, steigen wir ins Auto und fahren in die Stadt.

Da es dort auch eine recht günstige Tankstelle gibt, tanken wir hier noch einmal. Dann fahren wir zum Restaurant. Die Dame hatte uns das „Agave“ empfohlen. Also vertrauen wir ihrer Empfehlung. Es ist das erste Mal, dass die Kinder in ein mexikanisches Restaurant gehen und sie sind ein bisschen aufgeregt.

Wir warten, bis wir einen Tisch zugewiesen bekommen. Und als wir gerade sitzen, bekommen wir auch schon Wasser, Nachos und Salsa auf den Tisch gestellt. Viktoria freut sich, denn sie liebt Nachos. Allerdings ist die Salsa sehr scharf, selbst für uns. Aber es gibt noch eine Art Salat, den sich Antonia auf die Nachos macht.

Wir bestellen dann Pommes für Viktoria, einen Taco Salad mit Hühnchen für Antonia, Chicken Chimicanga für Bianca und Beef Burrito & Chicken Chimichanga für Matthias. Während wir auf das Essen warten, machen wir uns über die Nachos her. Aber das Essen kommt bald und es ist wirklich lecker.

Um 22:00 Uhr sind wir mit dem Essen fertig und fahren ins Motel. Wir holen unseren Koffer aus dem Auto und auch die Kühlbox. Allerdings ist das Zimmer so klein, dass wir die Kühlbox lieber wieder ins Auto bringen.

Wir sind froh, dass wir unseren Koffer heute morgen so gepackt haben, dass wir nur aus einem Koffer leben können, denn drei Koffer würden hier überhaupt nicht hinein passen.

Viktoria ist jetzt so müde, dass sie gleich ins Bett geht. Matthias arbeitet noch am Laptop und Antonia liest auf dem iPad. Also kann Bianca nicht am iPad den Reisebericht schreiben. Nach kurzer Zeit sind wir scheinbar alle eingeschlafen. Jedenfalls wacht Bianca um 23:30 Uhr auf und geht ins Bad, um dann richtig schlafen zu gehen.


Der fünfte Tag in Daten:

Datum
18.07.2022
Uhrzeit Utah/Idaho: Mountain Daylight Time (MDT = UTC-6h)

Übernachtung
Pines Motel - Quaint & Cozy Sleeping Room #09 , Driggs (gebucht über airbnb.com )
Preis pro Nacht (Motel, 2 Betten): EUR 138,10

Eintritt
Golden Spike N.H.P. (USD 20,00 - im Annual Pass enthalten)

Sonstige Ausgaben
Tanken bei Maverick in Lehi (20,817 G à 4,999 USD/G): USD 104,06 = EUR 102,77
Walmart in Perry: USD 16,81 = EUR 16,60
Tanken bei Chevron in Driggs (21,084 G à 4,999 USD/G): USD 105,40 = EUR 104,09
Agave Mexican Restaurant in Driggs: USD 41,73 = EUR 41,21

Entfernung
395 Meilen

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