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Tag 5: Sächsische Schweiz (Zwillingsstiege, Wilde Hölle)

Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr und 10 Minuten später steht Bianca auf, um im Wohnzimmer den Reisebericht des gestrigen Tages zu schreiben. Um 7:30 Uhr geht Bianca dann ins Bad und kurz danach werden auch die Kinder wach.

Wir stehen alle auf und ein Blick aus dem Fenster verrät, dass heute bestes Wetter ist. Heute soll der schönste Tag unseres gesamten Aufenthalts in der Sächsischen Schweiz sein. Wir decken den Tisch und backen die Brötchen von gestern auf. Um 8:45 Uhr gibt es Frühstück, wie immer mit Brötchen, Wurst, Käse und Marmelade.

Nach dem Essen räumen wir auf und packen unsere Rucksäcke. Wir wollen versuchen, etwas früher loszukommen, denn im letzten Jahr hatten wir Probleme einen Parkplatz zu finden. Und so ist es kurz vor 10:00 Uhr, als wir im Auto sitzen.

Wir fahren zunächst in Richtung Bad Schandau. Dort biegen wir dieses Mal ins Kirnitzschtal ab. Der Weg ist nicht weit. Und nach insgesamt etwa 12 km und 20 Minuten Fahrt haben wir unser Ziel erreicht. Am Parkplatz „Beuthenfall“ ist es noch relativ leer. Im letzten Jahr mussten wir ziemlich wild an der Straße parken, was wahrscheinlich nicht erlaubt war. Dieses Jahr finden wir einen offiziellen Parkplatz.

Wir ziehen am Parkautomaten einen Parkschein für EUR 7,00. dafür können wir den ganzen Tag bis heute Abend 22:00 Uhr parken. Wir packen die Rucksäcke zu Ende und stecken Getränke ein. Außerdem ziehen wir die Wanderschuhe an, die zum Glück vom gestrigen Regenguss halbwegs getrocknet sind. Wir hatten zwar kein Zeitungspapier, aber etliche Blätter Haushaltsrolle haben auch geholfen. Außerdem cremen wir uns mit Sonnencreme ein.

Gegen 10:45 Uhr machen wir uns dann auf den Weg. Wir überqueren die Straße und folgen dem großen breiten Hauptweg bergauf. Er liegt bereits in der prallen Sonne und wir kommen ziemlich außer Puste. Aber die Kinder finden Walderdbeeren an der Seite des Weges. Dies ist eine willkommene Abwechslung.

Wir folgen dem Hauptweg nach rechts und nach kurzer Zeit biegen wir einen kleineren Weg nach links ab, dem Wegweiser „Bloßstock“ folgend. Wir müssen immer wieder Holztreppen nach oben steigen und es sind hier ein paar Leute unterwegs. Aber diese biegen nach ein paar Metern nach links zur Häntschelstiege ab. Wir gehen den Weg weiter und es sind immer mehr Treppen zu erklimmen. Als wir den Felsen etwas umrundet haben, geht auch schon der Weg zur Zwillingsstiege ab. Die Kinder sind begeistert und gehen voller Vorfreude voran.

An der Zwillingsstiege selbst ist gerade ein kleiner Stau. Vor uns steht eine vierköpfige Familie, die darauf wartet, dass die Stiege frei wird. Also heißt es auch für uns warten. Was uns ganz recht ist, denn so können wir mal wieder zu genug Atem kommen.

Wir warten bis die Familie die ersten Hindernisse überwunden hat, trinken noch etwas und dann machen wir uns fertig. Wir können ganz in Ruhe klettern, denn nach uns kommt niemand. Viktoria wird als Erste vorangehen, danach folgt Matthias, um ihr zu helfen. Anschließend kommen dann Antonia und Bianca.

Um 11:25 Uhr geht es endlich los und Viktoria erklimmt die ersten Eisentritte der Zwillingsstiege. Dieses Mal geht es nur mit Freude und ohne Angst nach oben. Auf dem ersten Absatz wartet Viktoria, bis Matthias und Antonia nachgekommen sind. Danach muss ein Felsabsatz überwunden werden, was aber mit den Haltegriffen und den Eisentritten ganz gut klappt. Hier hatten die Kinder im letzten Jahr etwas Angst, aber davon ist jetzt überhaupt nichts zu merken.

Nachdem der Absatz überwunden ist, stehen wir auf einem kleinen Felsvorsprung. Auf der einen Seite geht es steil und schon recht tief bergab. Aber auf der anderen Seite befinden sich Haltegriffe im Fels.

Ein weiterer Felsabsatz wird dann mit Hilfe von Tritten im Fels und den Klammern überwunden.

Danach folgt der schwierigste Teil. Wir müssen uns durch eine schmale Felsspalte zwängen, die mit Holzbalken als Leitern gesichert ist. Allerdings ist der erste Felsen ziemlich hoch und rutschig und genau hier gibt es keine zusätzlichen Sicherungen. Mit Hilfe von Matthias kommen die Kinder ziemlich problemlos hier hoch.

Aber auch Bianca benötigt Hilfe. Sie rutscht vorher ein paar Mal ab und schrammt sich dabei den Ellenbogen auf und so muß sie ein bisschen warten, bis Matthias und die Kinder auf der anderen Seite der Spalte die Leitern hinunter geklettert sind und Matthias seinen Rucksack abstellen kann.

Hinter der Felsspalte geht es dann über Tritte bergab und anschließend seitlich auf einem kleinen Felsvorsprung voran.

Danach ist es fast geschafft. Wir müssen zwar immer wieder über Felsen und Wurzeln weiter nach oben klettern. Und teilweise gibt es auch noch Eisenklammern, aber dies ist alles kein Problem mehr. Nur auf den rutschigen Felsen und dem feuchten Sand müssen wir ein bisschen aufpassen.

Oben auf dem Plateau angekommen, machen wir dann Pause auf „unserem“ Felsen. Die Kinder trinken Orangensaft und essen getrocknete Mangos und Maiswaffeln. Für den Aufstieg haben wir etwa 30 Minuten benötigt.

Wir überlegen kurz, in welcher Reihenfolge wir jetzt die nächsten Aussichtspunkte abklappern. Und wir entscheiden uns dafür zunächst einen Blick auf die soeben erklommene Zwillingsstiege zu werfen. Also gehen wir den Weg weiter nach links und kommen, nachdem wir über Felsen weiter nach oben geklettert sind, zum Aussichtspunkt auf die Zwillingsstiege.

Wir machen ein paar Fotos und dann geht es weiter. Es kommen immer wieder Passagen, an denen wir überlegen müssen, wo es langgeht - entweder über den Felsen oder irgendwo untendurch quetschen.

Aber es macht Spaß und Viktoria führt die Gruppe an. Wir kommen auch am Einstieg zur oberen Häntschelstiege vorbei und hier herrscht reger Betrieb. Wir hören Stimmen und immer wieder die Sicherungen klacken.

An einem Abzweig wissen wir nicht so recht, wo wir jetzt lang gehen sollen. Die App von Matthias hat hier im Wald immer wieder etwas Probleme, uns zu orten. Ein Pärchen, das gerade von oben herabkommt, erzählt uns, dass dies der Abstieg von der Häntschelstiege sei. Da wir schon immer mal wissen wollten, wie es dort oben aussieht, gehen wir hier hoch. Antonia hat zuerst keine Lust. Also gehen Matthias und Viktoria allein nach oben. Aber nachdem sich Antonia mit Maiswaffeln gestärkt hat, geht sie auch hinterher.

Der Weg sieht hier ganz wild romantisch aus, mit bemoosten Felsen und Farnen. Aber es ist auch sehr matschig und die bemoosten Felsen sind sehr glitschig. Auf dem oberen Plateau warten schon Viktoria und Matthias und zusammen gehen wir dann weiter. Antonia hat überhaupt keine Lust und so passiert es dann, dass sie etwas unkonzentriert ist und auf dem nassen Sand wegrutscht. Zum Glück passiert nichts schlimmes, nur ihre Hand und ihr Po tun etwas weh.

Wir erreichen die Felsen mit dem Ausblick auf die Affensteine und hier sitzen ganz viele Leute mit Klettersteigzeug, die nach dem Aufstieg erst einmal eine Pause machen. Wir klettern ein bisschen hier oben herum und machen dann auch eine Pause. Viktoria trinkt noch einmal Orangensaft und isst ein paar Mangos. Antonia begnügt sich mit Maiswaffeln.

Nach etwa 15 Minuten Pause geht es wieder zurück. Es ist jetzt 13:30 Uhr und wir haben noch ein paar Aussichtspunkte vor uns. Wir gehen den gleichen Weg wieder zurück und klettern auch wieder auf das untere Plateau zurück. Da Antonia jetzt die Gruppe anführen darf, ist ihre Laune gleich viel besser, die von Viktoria dafür entsprechend schlecht. Also müssen wir einen Plan ausarbeiten, wer wann als Erstes laufen darf.

Wir folgen dem Weg auf dem unteren Plateau und klettern immer wieder über Felsen und umgestürzte Bäume. An einer Stelle wissen wir auf einmal nicht mehr weiter. Aber hier treffen wir zwei Wanderer, die uns erklären, dass es rechts einen Waldweg gibt, der auf den Friesenstein führt. Hier muss man durch Löcher krabbeln. Da dies nach genau dem klingt, was wir suchen, bedanken wir uns und nehmen den Weg. Den Begriff „Satanskopf“ haben die beiden noch nicht gehört.

Der Weg ist wirklich unscheinbar und ohne die beiden hätten wir ihn wahrscheinlich nicht entdeckt. Der Weg führt bergauf. Oben angekommen sehen wir schöne Felsen und ein kleines Tor. Es ist zwar nicht das, was wir suchen, aber immerhin. Wo eins ist, können ja auch noch andere sein.

Viktoria braucht eine kleine Pause. Bianca bleibt bei ihr. Aber Matthias und Antonia schauen sich schon mal ein wenig um. Antonia kommt aufgeregt zurück und erzählt Viktoria, dass sie einen ganz tollen Kletterfelsen gefunden habe. Also packen die beiden ihre Sachen zusammen und gehen Antonia hinterher. Auf dem Felsen machen wir dann alle eine kurze Pause.

Anschließend schauen wir uns alle das kleine Tor im Satanskopf an. Da es wie gesagt nicht das vom Reiseführer ist, gehen wir den Weg noch weiter. Und gleich nach der nächsten Kurve sehen wir dann den Durchgang. Noch bevor wir irgendwie schauen können, ist Antonia hochgeklettert. Viktoria möchte natürlich sofort hinterher. Das ist nicht ganz einfach, denn der Durchgang ist an der Aufstiegsstelle ziemlich flach und Viktoria muss sich auf den Bauch legen und robben, um weiter zu kommen.

Anschließend klettern wir alle hinauf und gehen einmal durch das Loch hindurch. Wir schauen uns ein bisschen um, aber vielmehr als das Loch gibt es hier nicht. Also machen wir nur ein paar Fotos und da es ein großer Umweg wäre diesem Weg weiter zu folgen, gehen wir wieder hinunter.

Wir gehen den gleichen Weg wieder zurück am Satanskopf vorbei. Dann gehen wir den Waldweg wieder nach unten. Unten angekommen biegen wir nach links ab und folgen einem Weg, der ziemlich steil aufs Plateau hinauf führt. Oben angekommen landen wir direkt an einem Aussichtspunkt. Hier machen wir dann noch einmal Rast und suchen uns einen Platz im Schatten. Viktoria isst ihre restlichen Mangos und Antonia isst Chips. Die Aussicht ist sehr schön. Wir haben einen guten Blick auf die Schrammsteine, so dass wir entscheiden, gar nicht mehr auf den Carolafelsen zu gehen.

Nach etwa 15 Minuten gehen wir weiter. Wir laufen den Reitsteig in Richtung Wilde Hölle. Nach dem Abzweig zum Carolafelsen wird der Weg etwas steiniger. Allerdings auch matschiger. Und so müssen wir beim Laufen ganz gut aufpassen.

Kurz vor dem Abstieg über die Wilde Hölle machen wir eine letzte Pause. Es gibt hier einen Felsen, auf dem die Kinder schon im letzten Jahr geklettert sind. Und so wird auch dieses Mal wieder geklettert und gespielt.

Gegen 16:00 Uhr beginnen wir den Abstieg. Wir laufen über Steine und Wurzeln. Da die Steine bemoost sind, ist es ziemlich rutschig. Antonia geht voran und Viktoria folgt ihr nach. Die beiden Mädels machen das schon richtig gut alleine und benötigen gar keine Hilfe mehr.

Nach 10 Minuten kommen dann die ersten schwierigeren Passagen. Mit Hilfe von Klammern und Tritten müssen schräge Felswände überwunden werden.

Es geht Leitern und Tritte hinunter, was aber alles kein Problem für die Kinder ist.

Zum Schluss folgen noch einmal eine Felstreppe und ein Felsvorsprung. Auf der Treppe müssen wir ein bisschen aufpassen, weil der Stein mit dem Sand darauf ziemlich rutschig ist und beim Felsvorsprung benötigen die Kinder ein bisschen Hilfe, weil ihr Beine zu kurz sind, um die nächsten Trittmöglichkeiten zu erreichen.

Danach ist die Wilde Hölle nur noch ein normaler Wanderweg. Wir folgen dem Weg, bis wir kurz danach auf den breiten Hauptweg kommen. Diesem folgen wir immer bergauf. Das ist ein bisschen anstrengend, da unsere Beine schlapp sind und der Weg in der prallen Sonne liegt.

Wir kommen am Abzweig zur Zwillingsstiege vorbei, gehen jetzt aber natürlich weiter. Von da an geht es nur noch bergab. Die Kinder haben langsam auch keine Lust mehr, aber mit der Aussicht auf Erdbeeren lassen sie sich motivieren. Kurz vor dem Parkplatz gibt es nämlich ein paar Pflanzen mit Walderdbeeren, die sie schon auf dem Hinweg genascht haben.

Antonia ist wirklich sehr gut darin, Erbeeren zu entdecken. Aber sie teilt auch ganz schwesterlich mit Viktoria, die nicht so viele findet.

Gegen 17:00 Uhr erreichen wir unser Auto. Unsere Hoffnung, dass unser Auto jetzt im Schatten steht, wird leider zunichte gemacht. Es hat den ganzen Tag in der prallen Sonne gestanden und wir müssen erst einmal die Türen aufreißen. Auch die Getränke in der Kühlbox sind nicht mehr wirklich kalt. Wir wechseln unsere Schuhe und trinken noch etwas und machen uns dann auf den Weg nach Hause.

In Bad Schandau halten wir noch einmal beim Lidl. Wir kaufen Brötchen, Orangensaft, Ketchup und andere Snacks. Als alles im Auto verstaut ist, essen wir erst einmal ein Waffeltüteneis. Das haben wir uns jetzt wirklich verdient.

Mit den Einkäufen geht es nach Hause. Wir bringen alles nach oben in die Wohnung. Während Bianca das Abendessen zubereitet geht Matthias mit den Kindern nach unten, um ein bisschen zu Kickern.

Da der Ofen hier offenbar ein bisschen langsamer ist als unserer Zuhause, schickt Bianca alle noch einmal nach unten, als sie nach 35 Minuten wiederkommen. Um 19:50 Uhr ist dann das Essen fertig. Heute gibt es Ofenkartoffeln. Es schmeckt nicht wie zu Hause, denn wir haben nicht alle Gewürze dabei. Aber die Kinder essen dennoch mit Appetit und wir werden alle satt.

Zum Nachtisch gibt es dann noch Eiscreme.

Nach dem Essen machen sich die Kinder bettfertig. Sie schauen aber noch ein bisschen Fernsehen. Um 22:00 Uhr gehen die Kinder dann schlafen. Bianca geht auch 30 Minuten später ins Bett. Auf das Schreiben des Reiseberichts hat sie keine Lust mehr.


Der fünfte Tag in Daten:

Datum
06.07.2021

Unterkunft
Ferienwohnung für Familien und Freunde , Königstein (gebucht über airbnb.de )
Preis pro Nacht (Wohnung): EUR 107,00 zzgl. EUR 7,40 Gästetaxe

Sonstige Ausgaben
Parken Beuthenfall: EUR 7,00

Entfernung
31 km

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